Kolumbien

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Länderpapier
Indigene Völker in
Kolumbien
Herausgeber:
Koordinationsstelle Indigene Völker
in Lateinamerika und Karibik (KIVLAK/GIZ)
Kontakt:
kivlak@giz.de
Focal point (cletus.barie@giz.de)
Januar 2011
I. Kolumbianischer Kontext – Geographie, Geschichte und Politik
Kolumbien liegt unmittelbar nördlich des
Äquators zwischen 4º und 12º nördlicher
Breite und erstreckt sich über eine Fläche
von zwei Millionen km2, von der 1,1
Millionen km2 Festland und 900.000 km2
maritimes Staatsgebiet sind. Es gibt fünf
große Regionen: Karibik, Amazonas,
Pazifik, Orinoko und Magdalena-Cauca.
Das
Klima
variiert
stark
durch
Höhenunterschiede und Niederschlag,
die Artenvielfalt Kolumbiens zählt zu den
höchsten der Welt. Das kolumbianische
Territorium war einst Kolonie Spaniens,
die Unabhängigkeit wurde am 20. Juli
1810 erklärt. Heute ist Kolumbien gemäß
Verfassung
eine
einheitliche,
dezentralisierte,
präsidiale
Republik.
Wichtig für die nationale Wirtschaft sind
vor allem die Landwirtschaft, die
Produktion von Biotreibstoffen und die
Blumenzucht. Das Hauptexportprodukt ist
Erdöl, darüber hinaus werden Kohle,
Gold
und
Smaragde
gefördert.
Von besonderer Bedeutung für die
Entwicklung des Landes ist der seit ca.
50
Jahren
herrschende
interne Quelle: api.ning.com
bewaffnete
Konflikt
zwischen
verschiedenen illegalen bewaffneten Gruppen (Guerrilla und Paramilitärs) und dem
kolumbianischen Staat. Der Konflikt wird durch den von mächtigen Kartellen kontrollierten
Drogenhandel verstärkt. Die Statistiken der Opfer des Konfliktes und der Kriminalität sind mit
keinem anderen demokratischen Entwicklungsland vergleichbar: Die Mordrate lag in 2008
bei 35 pro 100.000 Einwohnern (Deutschland: knapp 0,9), insgesamt wurden 16.140 Morde
dokumentiert.
II. Die indigenen Völker in Kolumbien
II.1 Indigene Völker
Die Anzahl indigener Völker Kolumbiens wird unterschiedlich angegeben: Rechtlich
anerkannt sind 87 Völker, das DANE (vergleichbar mit dem deutschen Bundesamt für
Statistik) registrierte in einer statistischen Erhebung im Jahr 2005 93 verschiedene Völker,
während die Nationale Organisation der Indigenen Kolumbiens (ONIC) die Existenz von 102
Völkern aufführt.
1
Die verschiedenen Zahlen ergeben sich aus der Definition von “indigenem Volk”, v.a. aus der
Frage, ob ein Volk eine eigene Sprache sprechen können muss. Nach den statistischen
Erhebungen des DANE von 2005 leben in Kolumbien 1,4 Mio. Indigene, die damit knapp
3,4% der nationalen Bevölkerung ausmachen. Sie leben hauptsächlich in den Departements
La Guajira (20%), Cauca (18%), Nariño (11%) und Córdoba (11%). In der Amazonasregion
leben mit knapp 115.000 ca. 8% der Indigenen (siehe Anhang). Trotz der bestehenden
großen Unterschiede zwischen den einzelnen indigenen Völkern Kolumbiens gibt es einige
gemeinsame kulturelle Charakteristika, wie die starke Verwurzelung in ihren Territorien. Ihr
Land gilt dieser Bevölkerungsgruppe nicht als ökonomisches Gut, sondern als heiliges
Wesen, ist maßgebend für ihre Kosmologie, Grundlage ihrer Identität und ihres
Zugehörigkeitsgefühls.
In den vergangenen Jahren hat sich die Lebensweise der indigenen Völker Kolumbiens u.a.
wegen Vertreibungen aufgrund des internen Konfliktes oder durch das Eindringen von
Siedlern verändert; einige leben als Bauern, wie landwirtschaftliche Gemeinden, andere
befinden sich im Anpassungsprozess an das Stadtleben.
Die indigenen Völker in Kolumbien haben differenzierte soziale Organisationsformen. Die
verschiedenen ethnischen Gruppen sind in Clans, Familien oder Bruderschaften organisiert,
die sich auf mütterliche oder väterliche Abstammung berufen und komplexe Bezeichnungen
für
ihre
jeweiligen
Verwandtschaftsverhältnisse
haben.
Auch
wenn
die
Verwandtschaftsverhältnisse nicht die einzige soziale Organisationsform für die indigenen
Völker darstellen, so sind sie die wichtigste, da sie auf dem Erhalt der kulturellen Identität
basieren (Andoke, Levy: 2008).
II.2 Linguistische Familien
Die Verfassung von 1991 erklärt in Artikel 10 das Spanische zur offiziellen Amtsprache, mit
weiteren offiziellen Dialekten in den indigenen Territorien. Von den ungefähr 300 indigenen
Sprachen, die es noch vor wenigen Jahrhunderten gab, existieren heute nur noch ca. 60
indigene Sprachen. Sie werden folgenden Sprachfamilien zugeordnet: Barbacoa, Chibcha,
Chocó, Quechua, Tucano occidental, Bora, Uitoto, Caribe, Peba-Yagua, Tupí-Guaraní,
Arawak, Puinave-Macú, Tucano oriental, Guahibo, Sáliba-Piaroa, y Wayuu. Viele Sprachen
sind bis heute keiner Sprachfamilie zugeordnet und müssen noch klassifiziert werden
(González de Pérez y Rodríguez de Montes: 2000).
II.3 Indigene Territorien
Nach aktuellen Zahlen des DANE von 2009 gibt es in Kolumbien 788 indigene Territorien
(Resguardos). Die Territorien haben gesetzlich festgelegte Grenzen und werden von einem
oder mehreren indigenen Völkern bewohnt, welche über eine eigene Verwaltungsstruktur
(Cabildo1) sowie kollektive, nicht beschlagnahmbare und nicht übertragbare Landtitel
verfügen (DANE 2007, S.18). Auf diese Weise besitzen die indigenen Völker 28% des
nationalen Territoriums (UNICEF, S.25). Die Mehrzahl der Resguardos befindet sich im
Chocó, in der Orinoquía und in Amazonien, wo sich auch die größten Territorien befinden
(siehe Anhang 9.3): Selva Matavén, Predio Putumayo und Mirití. Die indigenen Territorien
wurden 1975 als wichtige Gebiete für das Überleben der ethnischen Gruppen des Landes
1
Cabildos sind spezielle, öffentliche Körperschaften mit soziopolitisch traditioneller Organisation, die von den
Mitgliedern einer indigenen Gemeinde gewählt werden und die Gemeinden repräsentieren.
2
geschaffen und 1988 als rechtlich verbindliche
Territorien mit kollektiven Besitzrechten an die
indigenen Völker übertragen.
Über die o.g. eigenen Verwaltungsstrukturen
(Cabildos) können sie in ihren Territorien relativ
autonom agieren. Die Cabildos übernehmen die
Gespräche und Verhandlungen mit externen
Körperschaften,
nachdem
intern
Positionen
abgestimmt sind. Auch das eigene Rechtssystem
wird in Zusammenarbeit mit den traditionellen
Autoritäten durch die Cabildos ausgeübt; zu ihrer
Aufgabe gehört es, die internen Konflikte zu lösen
und
bei
Bedarf
Gemeindeversammlungen
einzuberufen, auf denen Sanktionen ausgesprochen
werden können. Staatliche Transferzahlungen
(Transferencias), die seit 1993 an die einzelnen
Cabildos fließen, führten zu großen Veränderungen
innerhalb der Territorien, da sich die Völker nun auf
verschiedene Cabildos aufteilten (Andoke, Levy: 2009a).
II.4 Indigene in der kolumbianischen Gesellschaft
Eines der von den Indigenen am höchsten geschätzten Rechte ist das Recht auf Teilhabe.
Auch wenn dies vom Verfassungsgericht als wesentlich definiert ist, sind die meisten
Indigenen davon ausgeschlossen.
In der Vergangenheit war der kolumbianische Staat fast ausschließlich auf die Eingliederung
der Indigenen in das ökonomische, soziale, kulturelle und politische Lebensmodell der
übrigen Nation orientiert (Roldán, 1993: S. 7). Historisch wurde die afrokolumbianische und
indigene Bevölkerung in eine kolumbianische Gesellschaft integriert, welche eine
rassistische Hierarchie besaß (Urrea und Hurtado: 2001, S.1).
Über die Erarbeitung sog. Lebenspläne (planes de vida), die die nationalen Normen den
lokalen Lebensumstände anpassen (Andoke, Levy: 2008), haben die Indigenen heute die
Möglichkeit, an staatlichen Programmen teilzunehmen. Mit den planes de vida definieren die
indigenen Völker in schriftlicher Form die Art und Weise, wie sie leben und sich entwickeln
wollen, was es für den Staat leichter macht, sie mit spezifischen Programmen zu
unterstützen.
Dennoch werden heute noch Programme entwickelt und durchgeführt, die das Anderssein
und die Werte der indigenen Völker nicht berücksichtigen, sondern auf kulturellen Werten der
westlichen Gesellschaft basieren. So geht die alphabetisierte Gesellschaft beispielsweise
davon aus, dass eine frühe schulische Stimulation gut für Kinder ist und lässt außer Acht,
dass erst das Wissen, das die indigenen Eltern ihren Kinder vermitteln, diese zu Mitgliedern
ihrer Gesellschaft und zu Trägern der Tradition macht.
In einer Studie über die aktuelle Situation der indigenen Völker in Kolumbien2 zeigen die
verschiedenen Beiträge der interviewten Indigenen, dass diese nicht nur schwerwiegende
2
Finanziert von dem TZ-Vorhaben „Stärkung indigener Völker in Lateinamerika, PROINDÍGENA“
3
materielle Probleme haben – Ergebnis von ungeeigneten Maßnahmen des Staates –,
sondern sich auch durch unangemessene zwischenmenschliche, gesellschaftliche und
interkulturelle Beziehungen in ihrer Existenz verletzt sehen.
III. Politische Organisationen der indigenen Völker Kolumbiens
Während der vergangen Jahre waren die indigenen Völker Kolumbiens
um ein
gemeinsames Auftreten bemüht um sich so mit “starker Stimme” die Regierung zu zwingen,
die gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Rechte der indigenen Völker
anzuerkennen, die als kollektive Rechte in der kolumbianischen Verfassung niedergelegt
sind. Die verschiedenen Demonstrationen, Proteste und Kämpfe, die in vielen Regionen des
Landes stattfanden, führten dann im Jahr 1982 zur Gründung der Nationalen Organisation
der Indigenen Kolumbiens (Organización Nacional Indígena de Colombia – ONIC).
Die ONIC ging aus einem Zusammenschluss von indigenen Gemeinden
und Völkern auf dem ersten indigenen nationalen Kongress hervor, auf
dem 44 regionale Organisationen und indigene Autoritäten aus 32
Departements des Landes versammelt waren, die alle indigenen Völker
repräsentieren. Die Aufgabe der ONIC als nationale indigene Organisation
ist die Einforderung der Rechte der indigenen Völker; seit ihrer Gründung
führte die ONIC verschiedene politische Kämpfe an. Eine auferlegte
staatliche Politik, welche den kulturellen Werten schadet, das Unwissen über territoriale
Rechte und ganze Kulturen sowie die systematische Gewalt, die von Seiten der Institutionen
und bewaffneten Gruppen ausgeübt wird, sind die Hauptmotive der indigenen Völker, sich
unter dem Mantel der Organisation zu vereinen und eine Plattform zu den folgenden
kulturellen Prinzipien zu bilden (http://www.onic.org.co/):
1. EINHEIT: Als Mechanismus zur organisatorischen Stärkung zur Verteidigung der
indigenen Gemeinden.
2. TERRITORIUM: Als essenzielles Element für das Leben und die Entwicklung der
indigenen Völker.
3. KULTUR: Zur Stärkung, Rettung und Persistenz der Identität der indigenen Völker.
4. AUTONOMIE: Zur Anwendung der vorhergehenden Prinzipien und für die Ausübung
von Autorität und Macht.
Kommunikationsprobleme bei der ONIC bzgl. getroffener Entscheidungen, die nicht mit der
indigenen Basis abgestimmt waren, führten zur Gründung von weiteren Organisationen wie
der OPIAC (Organización de Pueblos Indígenas de la Amazonia Colombiana) und AICO
(Autoridades Indígenas de Colombia). Jede von ihnen vertritt regionale Interessen auf
nationaler Ebene, was zu einem Ungleichgewicht und zu Schwierigkeiten mit der ONIC
führte.
Mittlerweile existiert eine große Anzahl indigener politischer Organisationen in Kolumbien
(siehe Anhang 9.4) und es ist schwer zu sagen, ob die lokalen Organisationen, die von den
nationalen und regionalen Organisationen zum Beispiel bei Verhandlungen mit dem Staat
vertreten
werden,
diesen
wirklich
angeschlossen
sind
(http://www.onic.org.co/sobrenos_n.shtml; Andoke, Levy: 2009a). Im Folgenden werden nun
4
die großen Organisationen vorgestellt, die wie die ONIC auf regionaler und nationaler Ebene
wichtig sind.
Die Organisation der Indigenen Völker des Amazonasgebietes
Kolumbiens (Organización de los Pueblos y Autoridades Indígenas
de la Amazonía – OPIAC) wurde 1995 bei einem Kongress in Mitú
in Anwesenheit aller Amazonasvölker gegründet. Heute repräsentiert die OPIAC die lokalen Organisationen AIPEA, ACITAM,
CRIMA, AZCAITA, OIMA und ASOAITAM des Departements
Amazonas;
CRIOMC,
ORUCAPU,
ASCAINCA
und
TANDACHIRIDU des Departements Caquetá; CRIGUA II aus Guaviare; ASOCRIGUA aus
Guainía und OZIP aus dem Putumayo.
Das Bündnis der Indigenen von Tayrona (Confederación Indígena Tayrona – CIT) ist eine
politische und administrative Organisation des Volkes der Arhuacos, welche aus ungefähr
24.000 Mitgliedern besteht. Es wurde bei einer Generalversammlung des Volkes im Jahre
1978 gegründet und vertritt die Interessen des Volkes der Arhuaco. Dieses
Bündnis hat eine Niederlassung in der Stadt Valledupar, um die
Beziehungen zu staatlichen und privaten Akteuren zu erleichtern.
Die Organisation Indigene Autoritäten Kolumbiens (Autoridades Indígenas
de Colombia – AICO) ist gleichzeitig eine politische Partei, welche die
Rechte der indigenen Völker verteidigt und ein alternatives Modell für die
kolumbianische Gesellschaft und die internationalen Beziehungen
vorschlägt.
IV. Rechtlicher Rahmen
IV.1 Internationale Abkommen
Kolumbien ratifizierte am 05. September 1991 die ILO Konvention 169 mit in Kraft treten des
Gesetz 21/1991 (Laborde, 2009 p.79). Zentrales Element der ILO Konvention 169, ist der
Grundsatz der freien, rechtzeitigen und informierten Zustimmung (free prior informed
consent, fpic) festgeschrieben. Die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der
indigenen Völker des Jahres 2007 wurde erst im Jahr 2009 nach starkem Drängen der
Indigenen vom kolumbianischen Staat unterzeichnet. Die Amerikanische Erklärung über die
Rechte indigener Völker der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) wurde von
Kolumbien nicht unterzeichnet.
IV.2 Indigene Völker in der kolumbianischen Verfassung
Die Teilhabe der indigenen Völker beginnt mit dem Gesetz 90/1859, das in den Territorien
Gemeindeordnungen festlegt. Das Gesetz 89/1890 nahm weitere Zugeständnisse an die
indigenen Völker auf: neben der Gemeindeordnung für die indigenen Territorien wurden
eigene Regierungsformen in den Cabildos zugelassen. Dieses Gesetz war wichtig für die
indigenen Gemeinden, weil mit den Cabildos ein spezielles Privileg geschaffen wurde,
5
welches nur auf Indigene anwendbar war. Auch wird der Gobernador des Cabildos3 dazu
ermächtigt, Sanktionen entsprechend der geltenden Bräuche über Gemeindemitglieder zu
verhängen, die statistischen Erhebungen der Gemeinde durchzuführen und den Bewohnern
entsprechend ihres Bedarfs Parzellen zuzuweisen, so dass keine verheiratete oder
erwachsene Person ausgeschlossen bleibt.
Die Verfassung vom Jahr 1991 erlaubte den Indigenen eine wachsende Beteiligung im
politischen, verwaltungstechnischen und gesellschaftlichen Bereich. Sie erkennt die Existenz
der indigenen Völker in Kolumbien an, sowie die kollektiven Rechte der Völker auf das
Überleben als differenzierte Gruppe, auf die Besitzansprüche auf ihre Territorien, auf die
Aufteilung und das Management der dort vorkommenden natürlichen Ressourcen, auf
Autonomie und eigene Regierung und auf kulturelle Identität und Integrität im Rahmen der
internationalen Menschenrechte. Sie berechtigt die indigenen Autoritäten, nach ihren
eigenen Normen, Vorgehensweisen und Sitten öffentliche, legislative, administrative und
gerichtliche Funktionen auszuüben.
IV.3 Aktuelle Urteile der Gerichtshöfe zu den Rechten der indigenen Völker
Das Verfassungsgericht erklärte mit dem Urteil T-025 im Januar 2004 die Vertreibungen und
den dadurch ausgelösten Notstand als verfassungswidrig, und erließ als Konsequenz
Verfügungen (so genannte Autos), damit die nationale Regierung staatliche Maßnahmen für
die Verbesserung der Rechte der Vertriebenen entwickelt und einsetzt (Codhes, 2009: S.10).
In Anerkennung der besonders schwierigen Situation der indigenen Völker (siehe Kapitel 6)
und der Tatsache, dass ihr kulturelles Überleben eine Verpflichtung des Staates ist,
bezeichnete das Verfassungsgericht die Situation der indigenen Völker wie folgt: “[Sie sind]
in Gefahr, kulturell und physisch durch den bewaffneten internen Konflikt ausgerottet zu
werden. Sie sind Opfer der schlimmsten Verletzungen ihrer fundamentalen individuellen und
kollektiven Rechte und des internationalen Menschenrechts, und all dies ist auf die
gewaltsame
Vertreibung
indigener
Individuen
und
Gruppen
zurückzuführen”
(Verfassungsgericht: Auto 004 von 2009).
Verfügungen des Auto 004
Verfügung 1: Entwicklung und Einführung eines Programms zur Garantie von Menschenrechten für indigene Völker, die von Vertreibungen betroffen sind.
Verfügung 2: Formulierung und Einführung der Pläne “Salvaguarda” - Ethnische
Bewahrung jedes identifizierten Volkes (34 Völker) vor dem bewaffneten
Konflikt und Vertreibungen. (Innen- und Justizministerium: 2009)
Liste der indigenen
Völker des Planes
“Salvaguarda”
(Quelle: Innen- und
Justizministerium: 2009)
3
Gobernador de cabildo: gewählter Vertreter, der das Cabildo vertritt.
6
CUMPLIMIENTO DEL AUTO No. 004 de 2009
Corte Constitucional
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• EMBERA CHAMI
• WIWA
• EMBERA KATIO
• KANK UAMOS
• KOGU I
• ARHU AC OS
• CH IMILAS
• EMBERA KATIO
• YUKPA
• ZENU
RUTAS: 18
D PTOS: 4
RUTAS: 3
DPTOS: 3
CHOCO Y
VALLE
• EMBER A CHAMI
•
•
•
•
•
EMBERA KATIO
WOUNAAM
EMBERA DOBIDA
EPERARA SIPAIDARA
KUNA
RUTAS: 7
DPTOS: 2
ZONA
ANDINA
• NASA
• PIJAO
• UWA
• GUAMBIANO
• YANACONA
• KOKONUKO
• TOTORO
• BETOYE
• AWA
R UTAS: 2 8
DPTOS: 8
AMAZONIA
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
KOREGUAJ E
KOFAN
SIONA
SIKUANI
NUKAK MAKU
GUAYABERO
HUITOTO
INGA
KAMENTZA
KICHWA
KUIVA
RUTAS: 12
DPTOS: 3
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ICBF
MIN. EDU CAC ION
MIN. PROTECCION
Akteure und
regionale
Begünstigte des
Planes
„Salvaguarda“
(Quelle: Innen- und
Justizministerium: 2009)
MIN. DEFENSA
PROG. ANTIMIN AS
PARTICIPANTES:
•PROGR AM A D DHH
•MIN. AMB IEN TE
•MIN. AGRICU LTUR A
•MIN. CU LTUR A
•MIN. HA CIENDA
•ESAP
•DA NE
•SENA
•DN P
•CORPORAC IONES
•GOB ER NAC IONES
•ALCALDIAS
•COM.
REC LU TAMIENTO
Die Autos werden für die verschiedenen Institutionen entwickelt, und es gibt auch
verschiedene Autos, die sich auf indigene Völker beziehen, wie zum Beispiel der Auto 092
des Jahres 2008 über vertriebene Frauen und der Auto 167 des Jahres 2007 über den
Schutz der Menschenrechte von vertriebenen Jugendlichen und Kindern.
V. Beziehungen und Dialog mit dem kolumbianischen Staat
Die Schlüsselinstitution für die Beziehungen zwischen Staat und indigenen Völkern ist das
Innen- und Justizministerium, Direktion für Ethnien, Afrokolombianer und Roma, Subdirektion
Indigene Angelegenheiten. Hier werden die Klagen der indigenen Völker gegenüber dem
Staat oder Dritten, die freie, rechtzeitige und informierte Zustimmung, und die Anerkennung
von Cabildos der indigenen Völker bearbeitet.
Die territorialen Angelegenheiten werden von der Nationalen Kommission für Indigene
Territorien behandelt, welcher das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung
und das Institut für ländliche Entwicklung (INCODER) angehören.
Um die Beziehung zwischen den indigenen Völkern und dem Staat zu festigen wurden
verschiedene institutionelle Runde Tische (als Dialogplattformen, per staatlichen Dekreten
erlassen) eingerichtet – auch um das Recht an Partizipation zu gewährleisten. An diesen
Runden Tischen werden auf nationaler, regionaler und departamentaler Ebene verschiedene
Aspekte, die direkte Auswirkung auf indigene Völker haben, besprochen. Sie werden
legitimiert durch die ILO-Konvention 169, die das Einholen des Einverständnisses verbindlich
macht, wenn Angelegenheiten in irgendeiner Weise die ethnische und kulturelle Integrität der
Völker beeinflussen (free prior informed consent – oder consulta previa).
7
Nationaler Runder Tisch für (allgemeine) Absprachen (Mesa Nacional de Concertación):
Diese Instanz ist für Absprachen zwischen Indigenen und Staat bei verwaltungstechnischen
und gesetzgebenden Entscheidungen zuständig, die die Indigenen betreffen. Darüber hinaus
ist sie zuständig für die Evaluierung der Indigenenpolitik des Staates und das Monitoring der
hier getroffenen Absprachen (Dekret 1397 vom 8. August 1996, Art. 10 und ff)4. Zwischen
2006 und 2009 fanden wegen Uneinigkeit zwischen Indigenen und Regierung keine Treffen
statt. Im Mai und November 2009 wurden wieder zwei Runde Tische durchgeführt, bei denen
u.a. die Völker festgelegt wurden, die im Plan Salvaguarda und im Auto 04 berücksichtigt
werden sollen5.
Nationaler Runder Tisch für Menschenrechte (Mesa Nacional de Derechos Humanos):
Auf Basis des Dekretes 1396 des Jahres 1996 werden hier folgende Aktivitäten
durchgeführt:
Überwachung von Einhaltung und Förderung der Menschenrechte (speziell der Rechte auf
Leben, auf Integrität der Person und auf Freiheit) und Maßnahmen zur Verhinderung von
Verstößen gegen internationales Menschenrecht. Des Weiteren werden Menschenrechtsverletzungen überwacht und Anstoß zu strafrechtlichen und disziplinarischen
Untersuchungen von selbigen angestrebt. .Auch arbeitet man an einem Entwurf und der
Implementierung eines speziellen Programms für die landesweite Betreuung von indigenen
Opfern von Gewalt, ihrer Familienangehörigen, Witwen und Waisen6.
Nationaler Runder Tisch zu Territorien (Mesa Nacional de Territorio):
2008 entstand der Runde Tisch für territoriale Themen (Dekret 1397 vom 8. August 1996),
da territoriale Fragen wegen mangelndem Budget im Rahmen des Runden Tisches für
(allgemeine) Absprachen nicht behandelt werden konnten, was zu einem Dialogabbruch der
Indigenen geführt hatte. Das erste Treffen dieses Runden Tisches fand im November 2009
statt. Es wurde ein strategischer Plan beschlossen, in dem neun prioritäre Gebiete für die
Konstituierung neuer indigener Territorien für das Jahr 2010 ausgewählt wurden.
Regionaler Runder Tisch Amazonien (Mesa Regional Amazónica):
Von allen Runden Tischen zwischen Indigenen und dem kolumbianischen Staat ist der
Runde Tisch Amazonien der einzige, der in den letzten Jahren mit einer gewissen
Regelmäßigkeit durchgeführt wurde. Das Dekret 3012 des Jahres 2005 ordnete die
Schaffung dieses Runden Tisches an, zu dieser Zeit hauptsächlich wegen einer Tutela7 von
OPIAC gegen die Regierung, zur Verhinderung weiterer Besprühungen von
Drogenanbaugebieten mit Pflanzenvernichtungsmitteln, in indigenen Territorien. Ziel des
Regionalen Runden Tisches Amazonien ist es, für die verschiedenen Regierungsinstanzen
Empfehlungen zur Formulierung, Erlassung und Durchführung von Politiken zur nachhaltigen
Entwicklung indigener Völker dieser Region zu erarbeiten und sich an deren Evaluierung und
Überwachung zu beteiligen8.
4
http://www.mij.gov.co/econtent/newsdetailmore.asp?id=1353&idcompany=2; letzter Zugriff: 15.02.2011.
http://movimientos.org/enlacei/show_text.php3?key=14438; letzter Zugriff: 15.02.2011.
6
http://www.mij.gov.co/econtent/newsdetailmore.asp?id=1353&idcompany=2; letzter Zugriff: 15.02.2011.
7
Acción de Tutela: Einklagen der Verfassungsrechte in Kolumbien
8
http://www.mij.gov.co/econtent/newsdetailmore.asp?id=1353&idcompany=2; letzter Zugriff: 15.02.2011.
5
8
Bis heute wurden bereits sieben Treffen durchgeführt; das erste Treffen fand im Dezember
2006 statt. Der Runde Tisch wird vom Innen- und Justizministerium einberufen, darüber
hinaus nehmen die regionalen Regierungen der sechs Departements Amazoniens
(Amazonas, Caquetá, Guainía, Guaviare, Putumayo, Vaupés), das SINCHI
(Forschungsinstitut Amazoniens), das Umweltministerium, das Bildungsministerium, das
Ministerium für Fürsorge, das nationale Planungsamt, das Institut für ländliche Entwicklung,
die Ombudsstelle (Defensoría del Pueblo), regionale Umweltämter, Vertreter der OPIAC und
der ONIC teil.
Zu den wichtigsten bisherigen Ergebnissen der Dialogplattform gehören die
Bekanntmachung der Modifikation des Dekrets 622 über Schutzgebiete, der Auto 04 für die
Region Amazonien und die Erarbeitung einer Politik für die indigenen Völker Amazoniens9.
Die Themen, die indigene Repräsentanten des Amazonasgebietes bei den nationalen
Runden Tischen vorbringen, werden zuerst an dem Runden Tisch für Amazonien beraten.
Departamentale Runde Tische:
In den einzelnen Departements gibt es departamentale Runde Tische zum Thema Indigene,
zum Beispiel der indigene Runde Tisch des Departements Meta.
VI. Aktuelle Probleme der indigenen Völker
In Kolumbien wurden soziokulturelle Daten bisher nicht gesondert für indigene Völker
erfasst. In 2011 sollen erstmals im Rahmen von Befragungen Daten bzgl. Armut,
Alphabetisierung etc. erhoben werden, wobei die Befragungskriterien noch nicht festgelegt
sind. In einer von PROÍNDIGENA unterstützten Studie zur aktuellen Situation der indigenen
Völker Kolumbiens10 kristallisierten sich aber auf der Basis von mit Indigenen und Experten
durchgeführten Interviews einige Problematiken heraus.
Genozid und Verlust der Kultur:
Gesundheit: Das Gesetz 100 garantiert Gesundheitsdienstleistungen für indigene Völker.
Aber die Berechtigung für subventionierte Krankenversorgung (in Form eines Ausweises)
kann nur in den Hauptstädten der Departements genutzt werden, da es in ländlichen
Gebieten – also vor allem in Amazonien – an Ärzten und Krankenhäusern mangelt. Einzige
Alternative ist oft die traditionelle Medizin, welche aufgrund der Ineffizienz der staatlichen
Gesundheitsversorgung verstärkt angewendet wird, bisweilen aber gegen einige der
eingeschleppten Krankheiten nicht hilft. Da das staatliche Gesundheitssystem gerade in
Amazonien also nicht greift, wäre die Erarbeitung einer eigenen Gesundheitspolitik für diese
Region empfehlenswert.
Umwelt: Die Umweltprobleme in den indigenen Territorien sind vielfältig: Verschmutzung der
Flüsse durch Haushalte und Industrie, Überfischung (auch als Zierfische), illegale Rodung,
illegale Jagd, Förderung von nicht erneuerbaren Rohstoffen wie Erdöl, Kohle und Erze,
9
Vgl.: Furagaro, Jorge.
Sanchez, Esther und Henneberger, Bärbel (2010): La situación actual de los pueblos indígenas de Colombia.
Unveröffentlicht.
10
9
sowie das vom Staat durchgeführte Besprühen mit Pflanzenvernichtungsmitteln, um den
Drogenanbau zu verhindern.
Landbesitz: Viele indigene Völker haben bislang noch keine legalen Landtitel. Auch
beklagen viele Völker, dass die anerkannten Territorien nicht ausreichend sind und fordern
deren Erweiterungen. Das Aufkaufen von Privatgrundstücken innerhalb indigener Territorien
durch den Staat, um sie ins Territorium einzugliedern (sog. „saneamiento del territorio“) wird
nach Ansicht vieler Völkern nicht ausreichend durchgeführt. Die staatlichen
Transferleistungen, die an die Territorien fließen, reichen für die ihre Verwaltung oft nicht
aus. Die Mittel fließen auch nicht direkt an die Cabildos, sondern nehmen einen Weg über
die staatlichen Kommunen, was auch zu Konflikten führt. Ein weiterer administrativer Konflikt
tritt auf, wenn sich die Gebiete indigener Territorien und Nationalparke überlappen. Die
bestehenden indigenen Territorien sind zwar großflächig, aber die extensive
Wirtschaftsweise und die oft schlechte Anbindungen an lokale oder regionale Märkte führen
zu (extremer) Armut. Gleichzeitig erfordert die an die heutige Welt angepasste Lebensweise
Mittel, sei es für die Ausbildung der Kinder oder die Gesundheitsversorgung. Aufgrund
fehlender alternativer Einnahmequellen besteht die Gefahr, dass die Mittel durch illegale
Weise beschafft werden, zum Beispiel durch den Drogenanbau.
Keine Verwirklichung der ökonomischen, sozialen und kulturellen Rechte:
Die kolumbianische Regierung setzt die Grundrechte auf Ernährung, Bildung, Gesundheit,
Wohnraum, Arbeit, Sicherheit und soziale Aufstiegschancen für Mitglieder indigener Völker
nicht genügend um. So sind die staatliche Gesundheitsvorsorge und das Bildungssystem in
indigenen Territorien oft mangelhaft. Außerdem ist Diskriminierung bei der Besetzung von
Arbeitsplätzen an der Tagesordnung und wird vom Staat kaum als Problem beachtet. Auch
das Recht auf Unterschiedlichkeit und unterschiedliche Behandlung wird nicht umgesetzt,
was der kolumbianische Staat als multikultureller Staat aufgrund der Anerkennung von
verschiedenen ethnischen Gruppen verwirklichen sollte.
Ungeeignete interkulturelle, intersoziale und interinstitutionelle Beziehungen:
Die einzelnen Indigenen Völker in Kolumbien leben natürlich nicht vollkommen isoliert,
sondern im Austausch untereinander und mit der „westlichen“ Zivilisation. Die aktuellen
Beziehungen zum kolumbianischen Staat und der Mehrheitsgesellschaft werden seitens
vieler Indigener allerdings als diskriminierend wahrgenommen, da sie nach wie vor geprägt
sind von Rassismus, Paternalismus oder einer karitativen Natur.
Es fehlen interkulturell sensible Programme und Projekte sowie entsprechend ausgebildetes
Personal: Bei vielen Akteuren (staatlichen Funktionäre oder NRO) mangelt es an
Kenntnissen zu Prinzipien und methodischen Konzepten für geeignete Interventionen. Die
Durchführung von Programmen oder Projekten in indigenen Gemeinden erfordern aber
differenzierte Beachtungsweisen und eine solide Basis.
Bewaffneter Konflikt:
Neben den oben genannten Problemen hat der bewaffnete Konflikt in Kolumbien vielfältige
Auswirkungen auf die indigenen Völker.
In vielen Regionen sind Indigene in den bewaffneten Konflikt verwickelt, als Opfer, aber auch
– freiwillig oder zwangsrekrutiert – als Täter in illegalen bewaffneten Gruppen. Ungefähr
13.500 Indigene wurden im Jahr 2008 vertrieben, was 3,5% der gesamten Vertriebenen in
10
Kolumbien ausmacht. Vom Verfassungsgericht wurden 34 indigene Völker, die in den am
schlimmsten von Gewalt betroffenen Regionen leben, als „in humanitären Notsituationen
befindlich“ erklärt (Codhes, 2009, S.4). Der Kontakt von Soldaten zu Indigenen führt zu
verschiedenen Problemen: eingeschleppte Krankheiten, Vergewaltigungen, ungewollte
Schwangerschaften etc.. Laut Präsidenten der Beratungsstelle für Menschenrechte und
Vertreibung, Jorge Rojas, sind 23 indigene Völker im Südosten Kolumbiens wegen des
bewaffneten Konflikts vom Aussterben bedroht. Als “vom Aussterben bedroht” werden dabei
Völker bezeichnet, die weniger als 500 Angehörige zählen; von diesen bestehen in
Kolumbien einige sogar nur noch aus 100 Menschen. Die Vertreibungen können sehr
gravierend sein, im Falle des Volkes der Guayabero sind 718 von 1.118 Menschen d.h.
insgesamt 64% des Volkes vertrieben.11
VII. Indigene Völker in der deutschen und internationalen
Entwicklungszusammenarbeit (EZ)
VII.1 Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit
Indigene sind bisher kein Schwerpunkt in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in
Kolumbien; trotzdem gibt es einige Aktivitäten in diesem Bereich.
1) TZ -Programm CERCAPAZ - Friedensentwicklung durch Förderung der Zusammenarbeit
zwischen Staat und Zivilgesellschaft
Die Komponente 3 des Programms CERCAPAZ (Nachhaltiges und friedensförderndes
Management von Umwelt und natürlichen Ressourcen) unterstützt und begleitet das
Umweltministerium bei der Gestaltung der nationalen Wasserpolitik. In diesem Rahmen
wurden verschiedene Workshops durchgeführt, Von denen einer mit Indigenen Vertretern
durchgeführt wurde, um den Dialog zwischen den Akteuren zu fördern.
2) TZ -Projekt ProFis - Unterstützung des kolumbianischen Friedensprozesses im Kontext
des Gesetzes über Gerechtigkeit und Frieden
Im Rahmen des Projektes ProFis wurde ein “Leitfaden zur (besonderen) Beachtung von
indigenen Opfern für Staatsanwälte im Rahmen des Gesetzes von Gerechtigkeit und
Frieden” erarbeitet und eingeführt. Ziel ist es, die Staatsanwälte mit der Gesetzgebung zu
den Indigenen vertraut zu machen und ihre interkulturelle Sensibilität gegenüber den
Opfern zu fördern.
3) TZ -Regionalprogramm PROINDÍGENA
Das Regionalprogramms PROINDÍGENA führte 2008 in Kolumbien mit der OPIAC eine
Maßnahme zum Thema Management und Verwaltung der überlappenden Gebiete
indigener Territorien und Nationalparke durch. Ziel war die die Bekanntmachung des
modifizierten Dekrets 622 des Jahres 1977 über Schutzgebiete. In den verschiedenen
Departements Amazoniens wurden 14 Workshops durchgeführt – auch um eigene
Vorschläge für die Überarbeitung des Dekretes zu erarbeiten. Es ist geplant, weitere
11
http://www.elespectador.com/noticias/nacional/articulo167897-cerca-de-23-pueblos-indigenas-estan-peligro-deextincion-conflicto; letzter Zugriff: 15.02.2011.
11
Workshops auf nationaler Ebene in weiteren Departements durchzuführen. Darüber
hinaus sollen in Koordination mit mehreren regionalen und nationalen Organisationen
(ONIC, OPIAC, AIT und AICO) weitere Projektvorschläge entwickelt werden.
Im Jahr 2009 unterstützte PROINDÍGENA eine Studie und einen Workshop zum Thema
“Soziale Teilhabe beim Management von Schutzgebieten”, als Vorbereitung für ein andinamazonisches Treffen zum gleichen Thema in La Paz, Bolivien, gefördert vom
bolivianischen Ministerium für Umwelt und Wasser und dem Nationalen Dienst für
Schutzgebiete (SERNAP). An diesem Event nahmen auch indigene Vertreter aus
Kolumbien teil.
Außerdem finanzierte RROINDÍGENA die Erarbeitung einer Studie zur aktuellen Situation
der Indigenen Völker in Kolumbien, den Beitrag der Entwicklungszusammenarbeit und
verwandte Themen.
4) Im Rahmen des überregionalen TZ-Projektes „Universidad Indígena Intercultural“ (mit Sitz
in Bolivien) wurde die Teilnahme von indigenen Vertretern aus Kolumbien an einem
zusammen mit der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) durchgeführten
Workshop über die Rechte der indigenen Völker im interamerikanischen System
unterstützt. Für die Durchführung und die Methodik des Workshops waren hauptsächlich
die OAS und Fondo Indígena verantwortlich.
VII.2 Die internationale Entwicklungszusammenarbeit
Die Thematik Indigene wird bei den nachfolgend genannten Ländern im Rahmen ihrer
technischen und finanziellen Entwicklungszusammenarbeit wie folgt behandelt.12
Spanien: Projekte zur strukturell-organisatorischen Stärkung und Förderung von
Mechanismen, Governance, Lebensplänen, Entwicklung von eigenen Rechten, Autonomie,
Produktivprojekte, Nahrungssicherheit und humanitärer Arbeit.
USA: Institutionelle Stärkung der Organisationen, Maßnahmen zur Ernährungssicherung,
Einkommensschaffende Maßnahmen, Verhinderung von Zwangsrekrutierung.
Kanada: Menschenrechte, speziell kollektive Rechte.
Niederlande: Unterstützung von NRO, die zum Thema Indigene arbeiten, regionaler
Schwerpunkt: Amazonien.
Europäischen Union: Territorien und Management der Naturressourcen, Governance,
Menschenrechte: Friedenslabore.
Auch wenn viele Länder das Thema nicht oder nur am Rande behandeln, spielt die
internationale Entwicklungszusammenarbeit eine wichtige Rolle für die indigenen Völker in
Kolumbien. Bei zentralen Themen wie Menschenrechten, eigenes Recht, Stärkung der
12
Quelle: Interviews mit Vertretern aus Spanien, Kanada, USA, Niederlande und der Delegation der
Europäischen Union. Vertreter aus Belgien, Schweden, Norwegen, Österreich, Frankreich, Japan und
Großbritannien wurden nicht interviewt; Großbritannien, Japan und Frankreich führen in Kolumbien keine
Aktivitäten zum Thema Indigene durch.
12
Organisationen und Nahrungssicherheit leistet die Entwicklungszusammenarbeit in vielen
Regionen einen großen Beitrag.
Die EZ-Büros bzw. Botschaften von Deutschland, Spanien, Kanada, USA, Niederlande und
der Europäischen Union haben Interesse an der Teilnahme an einem Runden Tisch zur
Entwicklungszusammenarbeit zum Thema Indigene in Kolumbien bekundet.
Literatur
Andoke, Levy (2008): Un camino hacia la construcción de la política pública de cultura –
nacional y local. Unveröffentlicht.
Andoke, Levy (2009a): Representatividad y participación de los Pueblos indígenas en las
formas de organizaciones políticas para las tomas de decisiones. Unveröffentlicht.
Andoke, Levy (2009): Pueblos indígenas. Caracterización y situación actual de los pueblos
indígenas. http://www.mincultura.gov.co/?idcategoria=26027; letzter Zugriff: 15.02.2011.
Consultoría para los Derechos Humanos y el Desplazamiento: Boletín informativo (Codhes),
No.75, Bogotá, 22 de abril de 2009.
http://www.codhes.org/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=61&Itemid=50
Constitución Política de Colombia del año 1991.
DANE (2005): Mapa étnico. http://www.dane.gov.co/files/censo2005/etnia/sys/etnias.pdf;
letzter Zugriff: 15.02.2011.
DANE (2007): Colombia: Una nación plurinacional.
http://www.dane.gov.co/files/censo2005/etnia/sys/colombia_nacion.pdf
DANE (2009): Proyección de población Indígena en Resguardos 2009.
El Espectador vom 21.10.2009: Cerca de 23 pueblos indígenas están en peligro de extinción
por conflicto. http://www.elespectador.com/noticias/nacional/articulo167897-cerca-de-23pueblos-indigenas-estan-peligro-de-extincion-conflicto.
Entrevistas con varios indígenas y profesionales expertos entre septiembre 2009 y enero
2010.
González de Pérez, M./ Rodríguez de Montes, M. (Hg.) (2000): Lenguas Indígenas de
Colombia. Bogotá.
Laborde, R.E. (2009): Colombia: La implementación del derecho a la consulta previa
previsto en el Convenio 169 de la OIT. En: Red Jurídica para la Defensa de la Amazonía
(2009): La Consulta Previa con los Pueblos Indígenas: legislación y jurisprudencia en Brasil,
Colombia, Ecuador y Perú. Quito.
Listado de organizaciones políticas de los Pueblos Indígenas
Mapa Población Indígena: % población indígena, resguardos indígenas, población indígena
total. 18 de febrero de 2008. http://www.colombiassh.org/site/spip.php?article231
13
Ministerio del Interior y Justicia: Presentación “Auto 004 - DERECHOS FUNDAMENTALES
DE LOS PUEBLOS INDÍGENAS DESPLAZADOS O EN RIESGO DE DESPLAZAMIENTO
FORZADO” am 3.11.2009, im Rahmen der Mesa Regional Amazónica.
Ministerio del Interior y Justicia de Colombia (Innen- und Justizministerium) 2009:
Presentation im Rahmen der Mesa Regional Amazónica im Dezember 2009.
Montes, J. (1997): El español de Colombia y las lenguas indígenas. In: Lenguas Amerindias:
Condiciones socio-lingüísticas en Colombia. Bogotá.
ONIC, Organización nacional indígena de Colombia. http://www.onic.org.co/
Roldán, R (1993): Reconocimiento legal de tierras a Indígenas en Colombia. En: Fundación
GAIA: Reconocimiento y Demarcación de Territorios Indígenas en la Amazonía. Bogotá.
Subdirección de Asuntos Indígenas del MIJ:
http://www.mij.gov.co/Etnias/Inicio/AcercadelaDirección/bSubdireccionesb/tabid/58/Default.a
spx
UNICEF (2003): Los Pueblos Indígenas en Colombia. Derechos, Políticas y Desafíos.
Bogotá
Urrea Giraldo, Fernando; Hurtado Saa, Teodora (2001): La construcción de etnicidades en la
sociedad colombiana contemporánea: un caso ejemplar para una discusión sobre etnicidad
y grupos raciales. Veröffentlicht durch: Conferencia sobre Interculturalidad y Política. CIDSE,
Centro de Investigaciones y Documentación Socioeconómica, Facultad de Ciencias Sociales
y Económicas, Universidad del Valle, Valle del Cauca, Cali, Colombia: Colombia. Octubre.
http://sala.clacso.org.ar/gsdl/cgi-bin/library?e=d-000-00---0cidse--00-0-0--0prompt-10---4-----0-1l--1-es-Zz-1---20-about---00031-001-0-0utfZz-800&cl=CL2&d=HASH01c70d67f48cab195bf860f0&gc=1
VIII. Anhang
VIII.1. Abkürzungsverzeichnis
AICO
Autoridades Indígenas de Colombia
ANH
Agencia Nacional de Hidrocarburos
CIT
Confederación de Indígenas de Tayrona
DANE
Departamento Administrativo Nacional de
Estadísticas
INCODER
Instituto Colombiano de Desarrollo Rural
MAVDT
Ministerio de Ambiente, Vivienda y Desarrollo
Territorial
MIJ
Ministerio de Interior y Justicia
ONIC
Organización Nacional Indígena de Colombia
OPIAC
Organización de los Pueblos Indígenas de la
Amazonía Colombiana
PHN
Política Hídrica Nacional
14
VIII.2. Verteilung indigener Völker nach Departaments
Departaments
Norden
Indigene Völker
Atlántico
Mokana
Cesar
Arhuaco, Kogui, Wiwa, Yuko, Kankuamo
La Guajira
Arhuaco, Kogui, Wayuu, Wiwa
Magdalena
Arhuaco, Chimila, Kogui, Wiwa
Sucre
Senú
Nordwesten
Antioquia
Embera, Embera Chamí, Embera Katio, Senú, Tule
Córdoba
Embera Katio, Senú
Chocó
Embera, Embera Chamí, Embera Katio, Tule, Waunan
Nordosten
Arauca
Betoye, Chiricoa, Hitnu, Kuiba, Piapoco, Sikuani, U´wa
Norte de Santander
Barí, U´wa
Santander
(U´wa), Guanes
Zentral
Boyacá
U´wa, Muisca
Casanare
Amorúa, Kuiba, Masiguare, Sáliba, Sikuani, Tsiripu, Yaruros, U´wa
Cundinamarca
Muisca
Huila
Coyaima, Dujos, Nasa, Yanacona
Vichada
Kurripako, Piapoco, Piaroa, Puinave, Sáliba, Sikuane
Meta
Achagua, Guayabero, Nasa, Piapoco, Sikuani
Amazonien
Caquetá
Andoke, Coreguaje, Coyaima, Embera, Embera katio, Inga, Makaguaje,
Nasa,Uitoto
Amazonas
Andoke, Barasana, Bora, Cocama, Inga, Karijona, Kawiyarí, Kubeo,
Letuama,Makuna, Matapí, Miraña, Nonuya, Ocaina, Tanimuka, Tariano,
Tikuna, Uitoto, Yagua, Yauna, Yukuna, Yuri
Guainía
Kurripako, Piapoco, Puinave, Sicuani, Yeral
Guaviare
Desano, Guayabero, Karijona, Kubeo, Kurripako, Nukak, Piaroa, Piratapuyo,
Puinave, Sikuani, Tucano, Wanano
Bara, Barasana, Carapana, Desano, Kawiyarí, Kubeo, Kurripako, Makuna,
Nukak, Piratapuyo, Pisamira, Siriano, Taiwano, Tariano, Tatuyo, Tucano,
Tuyuka, Wanano, Yurutí
Awa, Coreguaje, Embera, Embera Katio, Inga, Kamëntsa, Kofán, Nasa,
Siona, Uitoto
Vaupés
Putumayo
Zentralwesten
Caldas
Cañamomo, Embera, Embera Chamí, Embera Katio
Risaralda
Embera, Embera Chamí
Tolima
Coyaima, Nasa
Südwesten
15
Cauca
Coconuco, Embera, Eperara Siapidara, Guambiano, Guanaca, Inga, Nasa,
Totoró, Yanacona
Nariño
Awa, Embera, Eperara Siapidara, Inga, Kofán, Pasto
Valle del Cauca
Embera, Embera Chamí, Nasa, Waunan
Quelle: DANE, Censo General 2005.
VIII.3. Indigene Territorien nach Departaments
Departament
Norden
Atlántico
Cesar
La Guajira
Magdalena
Sucre
Nordwestlich
Antioquia
Córdoba
Chocó
Nordöstlich
Arauca
Norte de Santander
Santander
Zentral
Boyacá
Casanare
Cundinamarca
Huila
Vichada
Meta
Amazonien
Caquetá
Amazonas
Guainía
Guaviare
Vaupés
Putumayo
Zentralwestlich
Caldas
Risaralda
Tolima
Südwestlich
Cauca
Nariño
Valle del Cauca
Total
Anzahl der Gemeinden mit indigenen
Territorien
Anzahl indigener
Territorien
5
11
5
3
10
20
3
1
19
3
25
42
3
115
6
6
2
26
3
1
2
4
10
4
6
1
10
14
32
20
10
10
6
4
4
13
45
26
25
24
3
55
5
3
6
6
5
66
26
17
13
228
83
60
23
710*
Quelle: DANE, Proyecciones de Población, junio 30 de 2005.
* 2 indigene Territorien befinden sich in 3 Departaments und 8 indigene Territorien in 2
Departaments.
16
VIII.4. Liste der indigenen politischen Organisationen
AMAZONIEN
AIPEA - Autoridades Indígenas de la Pedrera
Calle 4 No. 4 - 45 Leticia
La Pedrera
CRIMA - Consejo Regional Indígena del
Medio Amazonas
Araracuara La Maloka - Caqueta
COIDAM - Confederación Indígena del Alto
Amazonas
La Chorrera
ASOAINTAM
ACITAM Asociacion de cabildos indigenas
del trapecio Amazonico
acitam@gmail.com
ASCAINCA- Organización indigena de la
Amazonia
aimagora@yahoo.es
OZIP - Organización Zonal Indígena de
Putumayo
Calle 14 No. 8 A - Esquina Barrio Olimpico.
Mocoa (Putumayo)
ozip@col1.telecom.co
m.co
chasky50@hotmail.co
m
CRIOMC - Consejo Regional Indígena del
Orteguaza y Medio Caquetá
Cra 14 No. 13 -17 Florencia (Caquetá)
alpiranga@yahoo.com
ORUCAPU - Organización Uitoto de
Caquetá,
Amazonas y Putumayo
Cra. 12 No. 17 -20 3er piso Florencia (Caquetá) jipikomuy@yahoo.es
CRIGUA I - Consejo Regional Indígena del
Guainía
Gobernación del Guainía Secretaria de
Gobierno Puerto Inírida (Guainía)
CRIGUA ll Consejo regional indigena del
Guaviare
ORIAV - Organización Regional Indígena del
Alto Vaupés
CRIVA - Consejo Regional Indígena del
Vaupés
Avenida del Rio No. 12 - 42 Mitú (Vaupés)
crivaupes@hotmail.co
m
ORINOQUIA
ORINSUC - Organización Inga del Sur
Colombiano (TANDACHIRIDU)
Cra. 12 No. 17 -20 3er piso Florencia (Caquetá)
ORPIBO Organización de Pueblos Inígenas del
Casuarito, Vichada
bajo Orinoco
orpibo@hotmail.com
ASCATIDAR - Asociación de Cabildos y
Calle 20 No. 26-59 Arauca
Autoridades Tradicionales Indígenas de Arauca
ascatidar@yahoo.com
OPDGUA - Organización Puinabe del Guainía
Oficina Servientrega Puerto Inírida (Guainía)
opdgua@yahoo.com
CRIVI - Consejo Regional Indígena del Vichada
Piramiri - Santa Teresita del Tuparro Municipio
de Cumaribo
Autoridad Tradicional Amorua Puerto Carreño
Secretaria de Asuntos Indígenas. Gobernación
del Vichada. Av. Orinoco. Puerto Carreño
(Vichada)
odiliacabrera@hotmail
.com
17
Autorida tradicional municipio. Mapiripam
Resguardo Caño Ovejas
ORIC- Organización Regional Indigena del
Casanare
Calle 16 No. 17-35 Yopal (Casanare)
UNUMA - Organización Regional Indígena del
Meta
Centro Indígena UNUMA Puerto Gaitán (Meta)
unuma@starmedia.co
m.co
WESTEN
CRIDEC Consejo Regional Indígena de Caldas Cra 8 No. 8 - 10 Riosucio (Caldas)
cridec@telecom.com.co
CRIC - Consejo Regional Indígena del Cauca
Calle 1 No. 4 - 50 Popayán (Cauca)
cric@emtel.net.co
ACIN - Asociación de Cabildos Indígenas del
Norte del Cauca
Cra 12 No. 8 - 44 Santander de Quilichao
(Cauca)
acin@col2.telecom.co
OIA - Organización Indígena
de Antioquia
Cra. 49 No. 63 - 57 Medellín (Antioquia)
indigena@epm.net.co
OREWA - Organización
Regional Embera Wounan
del Choco
orewa@col2.telecom.co
Calle 19 No. 5 - 44 Barrio San Vicente. Quibdó m.co
(Choco)
embera40@hotmail.co
aci_orewa@hotmail.com
Autoridad Tradicional
Embera Katio del Alto Andageda
Calle 19 No. 5 - 44 Barrio San Vicente. Quibdó
(Choco)
Autoridad Tradicional
Wounan
Docordo litoral del San Juan (Choco)
CRIHU - Consejo Regional Indígena de Huila
Cra 6 No. 7A - 17 Barrio Paez. La Plata (Huila) crihu8@hotmail.com
Calle 9A No. 8 - 40 Neiva (Huila)
quilecuev@hotmail.com
CRIR - Consejo Regional Indígena de
Risaralda
Calle 6 No. 26-76
indigenascrir@yahoo.co
m
ORIQUIN- Organización indigena del Quindio
Calle 23 No. 12 - 26 Armenia (Quindio)
mendezm30@hotmail.co
m
ORIVAC - Organización
Regional Indígena del
Valle del Cauca
Cra. 23A No. 7 A - 08 Barrio Alameda. Cali
(Valle del Cauca)
orivac1@yahoo.com
UNIPA - Unidad Indígena del Pueblo Awa
Carrera 30A No. 12A-64
Pasto (Nariño)
awaunipa1@telecom.co
m.co
ACIESNA - Asociación de Cabildos Eperara
Siapidara
de Nariño
Cra 13B No. 25 A - 76 Oficina 1001 Bogotá
aciesna@yahoo.com.mx
CAMAWARI
Av. Los Estudiantes Ricaurte (Nariño)
camawari@col2.telecom.
co
camawa5@hotmail.com
NORDEN
OIK - Organización Indígena Kankuama
Casa Indígena, Oficina Kankuama Av. Hurtado.
Valledupar (Cesar)
CAMAEMKA - Cabildo Mayor Embera Katio Calle 5 No. 10 - 65 Barrio El Prado Tierra Alta
del Alto Sinu
(Cordoba)
cabildokankui@hotmail.com,
organizacionkankuama
@hotmail.com
cabildosmayores@edatel.ne
t
18
Autoridad Tradicional Yukpa
Calle 16 A No. 4 - 63 DUSAKAWI EPS Indígena
Valledupar (Cesar)
Autoridad Comunidad Chimila
Cabildo Mokana del Atlántico
OWTYB - Organización Wiwa Yugunaiun
Bunkuanarrua Tayrona
mokana50@yahoo.es
Casa Indígena Oficina OWYBT Av. Hurtado.
Valledupar (Cesar)
Pedrodaza82@hotmail.com
Organización Wayùu Alaulayu
araurayu@yahoo.es
PAINWASHI
wpainwashi@yahoo.es
AASIWASUG - Asociación de Autoridades
y Cabildos Indígenas Wayuu del
sur de la Guajira
Calle 16 No. 10 - 31Barranca (Guajira)
aaciwasug@hotmail.com
MAYABANGLOMA
Fonseca (Guajira)
resguardomayabangloma7
@yahoo.es
ASOCIACION WAYA WAYUU
Manaure
wayawayuu@yahoo.es
Resguardo Quebrada Cañaveral del Alto
San Jorge
Oficina Servientrega Montelibano (Córdoba)
camaemkasv@hotmail.com
Manexka EPS Indígena Calle 12 No. 8 -39 Barrio
Buenos Aires San Andres de Sotavento
(Cordoba)
opdgua@yahoo.com
CRIT - Consejo Regional Indígena del
Tolima
Cll 17 No. 6 - 66 Ibagué (Tolima)
crit6447@hotmail.com
crit6447@gmail.com
ASO U´WA Autoridades Tradicionales
indigenas U'was del departamento de
Boyaca
Calle 4 No. 3 - 53 Centro de desarrollo
comunitario. Cubará (Boyacá)
uwasmas@hotmail.com
ASOBARI- Consejo de Caciques Bari y
Asociación de la Comunidad Motilón Bari
de Colombia
Carrera 6 No. 8-38 Barrio El Carmen Tibú (Norte
de Santander)
comisionbari@colombia.com
Cabildo Gobernador Senu de Sucre
Cabildo Mayor Zenu de San Andres de
Sotavento
ZENTRALOSTEN
Muiscas - Bosa
muiscabosa@hotmail.com
Muiscas - Cota
cabildomayor@muisca.as
Muiscas - Suba
Muiscas - Chía
chiahuytaca@yahoo.es
19
Weitere indigene regionale sowie nationale Organisationen
Autoridad Tradicional Aruaco
Casa Indígena Oficina CIT Resguardo
Aruaco Av. Hurtado. Valledupar (Cesar)
Gonawindua Tairona
seyarenaku30@hotmail.com
OGT - Organización Gonawindua
Tairona
Cra 19 A No. 23 -05 Santa Marta
(Magdalena)
ACIT - Asociación de Cabildos
Indígenas del Tolima
Centro Comercial San Roque Cra. 2 No.
16 - 41 Local 56 Ibague (Tolima)
crr 3N°1-22esquina
Coyaima (Tolima)
FICAT - Asociación Indígena de
Cabildos Autonomos del Tolima
Gobernación del Tolima Oficina Asuntos
Etnicos 4to. Piso Cra 3 Calle 10
Ibague (Tolima)
AICO - Autoridades Indígenas de
Colombia
Calle 23 No. 7 -61 Oficina 501 Bogotá
OPIAC
Cra. 8 No. 19-34 Ed. Las Nieves Of. 412opiac2005@yahoo.es
502
aicobogota@hotmail.com
Quelle: http://www.onic.org.co/organizaciones.shtml
20
VIII.5. Prozentualer Anteil indigener Bevölkerung (2008)
Quelle: http://www.colombiassh.org/site/spip.php?article231
21
VIII.6. Indigene Völker in Kolumbien, geschätzte Verteilung 1988
22
Quelle: Roldán, 1993, S. 76
23
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