THE KIDS ARE ALL RIGHT Das Haus. VOL02 INHALT INTRO 5; WAYNA WARMA 6; KONTEXT 9; BAUPLATZ 10; KONZEPT 13; BAUABSCHNITTE 15; RAUMPROGRAMM 17; GRUNDRISSE 20; SCHNITTE 28; DETAILPLANUNG 36; STAMPFLEHM 40; SCHALUNG 43; BAUBESCHREIBUNG 44; PROJEKTPARTNER 48; SPENDEN 51; OUTRO 54; INTRO Stellen Sie sich einen Ort vor der Weltkulturerbe ist, bekannt als Inka-Hauptstadt, und sich über einen florierenden Tourismus freut. Einen Ort, an dem sehr viele Familien und Kinder in menschenunwürdigen Verhältnissen leben. Ohne Kranken- und Sozialversicherung, oft nicht einmal ein Dach über dem Kopf, gedrängt auf wenige Quadratmeter müssen Kinder schon sehr früh Erwachsenenpflichten übernehmen oder sich mit - oft illegalen - Gelegenheitsarbeiten oder Betteln durch ihr junges Leben schlagen. Ihre Kindheit ist meistens schon vorbei, bevor sie richtig begonnen hat. Zwar gibt es eine allgemeine Schulpflicht, diese wird jedoch angesichts existenzieller Not oft vernachlässigt. Zudem ist die Ausbildung an privaten Schulen sehr kostspielig und bleibt somit für die ärmeren Kinder unerreichbar. Willkommen in Cusco! 4 5 WAYNA WARMA Wayna Warma heißt in Quechua, der Sprache der Inkas, soviel wie Jugendliche und Kinder. Bereits in den 1990er Jahren als karitativer Verein gegründet, betreut Wayna Warma heute rund 25 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 25 Jahren. Wayna Warma bietet den Kindern eine sorgenfreie Umgebung: Tische zum Schreiben und Rechnen, Bücher zum Lernen und Lesen, Farben und Papier zum Malen und Zeichnen, Platz zum Spielen und Tanzen. Vor allem sind hier Menschen, die den Kindern zuhören, ihnen Mut machen und Lösungen für oft schwierige Familiensituationen finden. Vielfach geht es um praktische Hilfestellung und Vermittlung im Kontakt mit Schulen und Behörden. 6 Kids Geborgenheit bei Wayna Warma 7 KONTEXT Die Stadt Cusco liegt auf ca. 3500m Seehöhe im Zentrum des peruanischen Andenhochlandes. Ihre wechselvolle Geschichte als Hauptstadt des Inkareiches und die eindrucksvolle Landschaft inmitten der Anden macht Cusco zum Anziehungspunkt unzähliger Touristen. Auch und vor allem aufgrund dieser Tatsache entwickelte sich in Cusco in den letzten Jahrzehnten eine enorme Dynamik, welche sich physisch in einem extremen Stadtwachstum manifestierte. Arme Bauernfamilien aus der ländlichen Umgebung drängen seither in die Stadt in der Hoffnung auf Arbeit und eine bessere Zukunft.So hat sich die Einwohnerzahl in den letzten 20 Jahren auf 510.000 mehr als verdoppelt. Ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht absehbar. Gleichzeitig ist aufgrund der topografischen Lage der Stadt in einem Talkessel der Siedlungsraum begrenzt und mittlerweile fast ausgeschöpft. Als Folge dieser Situation wächst die Stadt almählich die umgebenden Hänge hinauf. Ohne begleitende Infrastrukturmaßnahmen wie Straßen, Wasser- und Kanalleitungen oder Elektrizität, siedeln hier die Ärmsten der Armen. Luftbild Talkessel von Cusco 8 Genau an einem dieser Hänge im Norden der Stadt liegt unser Bauplatz. 9 BAUPLATZ Baustelle oberhalb der Stadt 10 Das Bildungshaus liegt abseits des touristischen Zentrums der Stadt in einem der vielen Problembezirke. Der abgelegene Standort, an der Schnittstelle zwischen Stadt und Land, spiegelt dabei die Herkunft der zu betreuenden Kinder wieder. Da diese sowohl aus der Stadt wie auch aus den umliegenden Gemeinden stammen, steht das Bildungshaus im Mittelpunkt deren Welt. Peripherie wird Zentrum. 11 KONZEPT Konzeptmodell Entwicklung aus dem Volumen Das architketonische Grundkonzept für das Bildungs-haus Wayna Warma basiert auf einem Raumprogramm, welches im Zuge mehrerer Besprechungen gemeinsam mit den Verantwortlichen des Betreibervereines entwickelt wurde. Folglich stellt das Raumprogramm und weiters auch das architektonische Konzept eine direkte Reaktion auf die zu erwartenden Anforderungen und Wünsche der Betreiber dar. Auf Grund der beschränkten Bauplatzgröße wurde das Raumprogramm von uns allerdings nicht unmittelbar zu in sich abgeschlossenen Räumen umgesetzt, sondern zu drei funktionalen Raumgruppen zusammengefasst: Gemeinschaftsbereich, Lernbereich, Rückzugsbereich. Selbige Baukörper werden in ihrem Inneren nicht weiter in einzelne Zimmer aufgeteilt, sondern bleiben offen und durchlässig - es entsteht eine räumliche Großzügigkeit. Lediglich eingestellte Raummöbel aus Holz sorgen für eine Zonierung des Innenraumes. Die so entstehenden Bereiche sind nicht mit einer vorgegebenen Funktion belegt, sondern bleiben je nach Bedarf frei nutzbar. Der Übergang zwischen den Bereichen ist fließend. Monofunktionale Korridore und Gänge werden vermieden. ein System gemeinsamer Fluchten und übergreifender Außenwände ein größeres Ganzes als übergeordnete Einheit generieren. Zwischen den Gebäuden entstehen Aussenräume unterschiedlichen Zuschnitts, Größe und Intimität, welche den Kindern vielfältige Aneignungsmöglichkeiten bieten. Zugleich Zentrum und verbindendes Element zwischen den einzelnen Baukörpern ist der groß angelegte, offene Innenhof. Dieser bietet ausreichend Platz für unterschiedlichste Spielformen und bildet eine Referenz zu den typischen lokalen Hofhäusern der Gegend. Von ihm ausgehend schlagen sich drei kleinere, intimere Kerben zwischen die jeweiligen Baukörper. Diese Einschnitte erzeugen eine Durchlässigkeit, welche das Innere der Anlage mit der Umgebung verbindet. Nur teilweise einsehbar, bieten sie auch Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder. Durch das Zurückweichen der Fassade zur Straße hin entsteht ein Vorbereich als angemessene Zugangssituation. Ähnlich den Innenräumen bleiben auch die Aussenanlagen dabei weitgehend ungestaltet und roh. Deren Nutzung wird nicht durch von uns vorgegebene Funktionen bestimmt, die Form der Aneignung hängt allein von den Kindern und ihrer Kreativität ab. Anstatt eines Nebeneinanders in getrennten Räumen soll vielmehr ein Miteinander, auf Grundlage gegenseitiger Rücksichtnahme, entstehen. Neben ihrer raumteilenden Wirkung beherbergen die freistehenden Raummöbel in ihrem Inneren einige spezielle Funktionen wie eine Küche, Treppenaufgänge und Schlafkojen. Außerdem bieten sie Platz für Garderoben, Regale und Abstellmöglichkeiten. Von Außen betrachtet bilden sich drei eigenständige Gebäudevolumen ab, welche über 12 13 2013 BAUABSCHNITTE BESTAND 2014 Das Konzept mit drei voneinander unabhängigen Bauteilen ermöglicht eine etappenweise Umsetzung in den nächsten Jahren. Ziel ist es die Gesamtanlage bis Ende 2016 fertigzustellen. FUNDAMENTE ABBRUCH 2015 BT3 BT1 2016 BT2 Bauablauf schematische Darstellung 14 15 RAUMPROGRAMM Bauteil1 Gemeinschaftsbereich Bauteil2 Lernbereich ebene nr. bezeichnung ug 1.01 lager ug 1.02 technik ug 1.03 garderobe ug 1.04 sanitärbereich 4,20 ug 1.05 wc betreuer 1,14 ug 1.06 wc jungs 2,28 ug 1.07 wc mädchen ug 1.08 ug Bauteil3 Rückzugsbereich fläche[m2] 37,93 9,40 14,68 ebene nr. bezeichnung eg 3.01 eingang 3,98 eg 3.02 büro 14,23 20,90 ebene nr. bezeichnung 2,28 eg 2.01 eingang dusche 2,16 eg 2.02 musizieren 21,69 eg 3.03 bibliothek 1.09 nachtwächter 7,19 eg 2.03 werken 22,30 og 3.04 schlafbox1 5,00 eg 1.10 gemeinschaftsraum 38,49 eg 2.04 abstellkammer 2,40 og 3.05 schlafbox2 5,00 eg 1.11 bühne 18,40 og 2.05 lernen 27,49 og 3.06 sanitärbox 4,05 eg 1.12 küche 7,34 og 2.06 computer-arbeitsplätze 7,53 og 3.07 stege 1,28 ug+eg 1.00 summe eg+og 2.00 summe eg+og 3.00 summe 16 143,21 fläche[m2] fläche[m2] 85,39 2,25 52,71 17 Außenraum Hofsituation 18 19 4.62 cimentación concreto armado BS +0.50m/BI +0.10m 80kg/m3 armado 40 5 4.61 6.25 5 122. 4° 2.86 relleno grava 16/32 0.5" 77.0 ° 41 Tubo Ø PVC GRUNDRISSE n Ø 4" boge ands Aufst PVC " n Ø 0.5 boge ands Aufst PVC cimentación BS +0.50m 4.9 5 3.38 3.1 70 1.0 0 75 45 5 1 77.0 ° 41 30 65 40 6.1 1.00 30 30 10.3 LS2 PVC SAL Ø 4" 5 2.40 1.87 LS 1 LS3 " Ø4 AL CS 5 25 25 PV 0 9.0 354 QS2 3 DS cimentación concreto armado BS +0.50m/BI +0.10m 80kg/m3 armado 101.1° 5 114 .7° 27 6 6.3 DS 2 4.60 5 5.50 es ta nte DS 3 cimentación concreto armado BS -1.47m/BI -1.87m 80kg/m3 armado 8.19 5 41.6° 26 30 30 104.5° 163.9° 5 0 1 ° 90 .0 40 5 M 82 .2° ho tec 2.07 75 10 0 1.1 17 5 4" de la tech 1.2 0 3.63 30 40 1.00 1.455 1.38 ° 2.48 97 .8° reo aé BS -0.90m 82 .2° 8.78 3.18 10 1.3 3 ho tec relleno grava 16/32 3.87 4.70 5 1.50 1.81 5 ° 75.0 25 5 techo 3.43 aparcamiento 1.2 75 45.0° 17 15x .2/2 7.0 ° 1.30 21 12.205 io ac esp 30 .0° Pavimento Área = 7.19 m² Altura = 2.45 m BS suelo - 2.60 BS techo - 2.73 20 2.0 Ø gen 4" o mo 0 8.0 354 5 2.3 5m 5.8m m I .8-00-1m.10 Kl B-0 o et.1 TUtera Sdin Hp-1 pRaP ufs CA PV 75 GUARDA NOCTURNO 80 60 dsb tan 5 .0cm 15 20 tura rap /15 5.0 o1 3m 90 8 40 ° 104.5 2" Ø SA L PV C Azulejo Área = 2.16 m² Altura = 2.30 m BS suelo - 2.45 BS techo - 2.73 -0.5 40 0 25 Azulejo Área = 4.20 m² Altura = 2.30 m BS suelo - 2.45 BS techo - 2.73 70 DUCHA BI 5 60 200 2.0 ÁREA SANITARIA l eta em od vab el la techo PVC SAL Ø 4" 0 tel 40 25 51 LØ 44 5 70 0 SA QS3 cimentación concreto armado 116.2° 2.0 C 1.4 0 " " 0.5 Ø 0.5 C Ø C PV Tu bo Tu 60 200 10 su o QS 2 25 27 5 2" PV 4" P VC nØ ge ds Au fst an 25 PV QS3 e cap e es din c pa om C Azulejo ol reb Área = 1.14 m² CT Altura = 2.30 m W BS suelo - 2.45 BS techo - 2.73 .0cm pa la de tura 5cm rupS -0.3 B ed air BANO Chica o ider sum 10 c er mid PV C l eta em b lava BS suelo - 2.45 BS techo - 2.73 re cm 0.0 .0/1 0 d1 pa cimentación concreto armado BS -1.47m/BI -1.87m 80kg/m3 armado pa la de tura 8cm rupI -2.5 5.0cm B 5.0/1 2 red a cid ble esta pre red pa 0 pa om lC o Azulejo reb Área = 1.14 m² C T Altura = 2.30 mW 70 0 1.00 3.025 0.5" 40 60 relleno grava 16/32 gen Ø dsbo fstan Au PVC /10 0.0 1 red 60 200 P 1.9 5VC SA 0 Azulejo Área = 14.36 m² Altura = 2.43 m BS suelo - 2.58 BS techo - 2.73 2.0 bo DS1 2.0 5 1.1 0 60 200 din tel 4" el GUARDARROPA 55 25 e cap e es ed air r r ile do cm Bo nta /15.0 le ca 15.0 red 1.0 pa la de tura 8cm rupI -2.5 B BANO Chica bo o ider sum SA LØ 60 200 25 10 70 0 od LØ techo gotera descubierto 10 la de tura 0cm rupS -0.4 B ac p om lC Azulejo bo Área = 1.14 m² Tre Altura = 2.30 m WC BS suelo - 2.45 BS techo - 2.73 2.0 BI -0.5 5m 25 5" oP b Tu 1.2 5 85 10 80 60 200 0 Ø 0. 0.5 43 4.30 p om 15 11 Untergeschoß m1:100 0 ac BANO Chico 70 2.13 1.1 2.0 5 DS 2 2 27 5 20 25 15 0 1.00 25 1.31 2.72 5.26 5 70 5 -0.5 5m din tel BI 2.3 estante 15 5 1.13 5 5 25 2.0 1.6 e lC Azulejo bo Área = 1.14 m² Tre Altura = 2.30 m WC BS suelo - 2.45 BS techo - 2.73 5 0 8.0 3o54PVC Tub " Ø 3 techo e air VC 2.9 10 25 4" 0.5 5 .0/1 15 red pa cap es de BANO Chico 1.4 70 0 LØ Ø .0cm " BS techo - 2.73 2.0 la de tura 5cm rupS -0.3 B cSA pa m Co VC oP b Tu ° C Azulejo ol Área = 1.14 m² reb Altura = 2.30 m C T W BS suelo - 2.45 5 15 Azulejo Área = 9.40 m² Altura = 2.43 m BS suelo - 2.58 BS techo - 2.73 64.4 25 25 26 PV BANO Tutor ° " TÉCNICA 1.2 0.5 5 cm 5.0 .0/1 25 Ø red pa C la de tura 5cm rupS -0.3 B 5m -0.4 0m BI -0.7 tel eto dinarap p PV 11.60 ° 45.0 75.0 20 1.00 6 Pavimento Área = 37.93 m² Altura = 2.45 m BS suelo - 2.60 BS techo - 2.73 4.2 11.60 10 200 0 DEPÓSITO bo 25 .0/1 25 70 1.00 Tu e ed air red pa 5 70 .75 14 la de tura 5cm rupS -0.3 B e p esca cm 5.0 25 5 puer ta pl 32 0cm go Área = 21.69 m² Altura = 2.45 m BS suelo + 0.75 + 00.62 BS techo1.2 25 3.47 SALA DE MUSICA " n Ø 0.5 boge ands Aufst o lavab PVC 15x .0 25 18.0/ 3.50 ive decl 5 pavimento Área = 22.30 m² Altura = 2.45 m BS suelo + 0.75 BS techo + 0.62 2% 1.20 ESPACIO TRABAJO MANUAL 90x9 5 32 3.12 5 25 pavimento Área = 21.69 m² Altura = 2.45 m BS suelo + 0.75 BS techo + 0.62 ENTRADA 9.87 terreno BS 3549.00 100 200 8.27 92 5 pavimento Área = 3.98 m² Altura = 2.45 m BS suelo + 0.75 BS techo + 0.62 2% dec live suelo BS +0.75m 5.8 0 o borde del tejado caediz 5 48 1 terreno BS 3549.00 5 2.44 LS3 41 72 2.40 1.56 LS 3.10 0 9.0 354 QS2 3 DS LS2 1.25 ° 43 2.0 66.8 43 101.1° ° 2% dec nte no terre declive de -1 a1 114 vig 16 do ra ce en de cli de terr en oti lló n ve o PLATAFORMA oti lló n 85 muro existens 2.6 -2 suelo de madera Área = 18.40 m² Altura = 2.39 m BS suelo + 0.51 BS techo - 0.10 a1 80x80cm vig esc oti DS lló 3 n esc 1.0° 2 rde bo DS esc 75.5° n 4x 0 20.0/60. 2.5 -3 2.2 0 m vig a1 pleg puer ta I+ oti lló n lB esc din te -1 8.20 tilló 0 live dec esco esc tilló 1 tilló 0c m 80 x8 7 20 5 0 -5 vig 0 1.2 QS3 a1 0 2.5 esco tilló OFICINA n suelo de madera Área = 14.23 m² o P Altura = 2.45 m VC ØBS suelo - 0.32 0.5" BS techo - 1.35 90 200 r r ile do Bo nta l le 0 ca 4 5 6 bara nda suelo BS ±0.00m 10 2% declive terreno BS 3548.00 cm x8 0 -2 80 2.5 .0cm suelo BS -0.90m 2.82 QS3 1.45 25 AL CS PV suelo BS -1.22m BIBLIOTECA suelo de madera Área = 20.90 m² Altura = 3.15 m BS suelo - 1.22 BS techo - 1.35 1m nd a ra ba 10 ° 15 1 0 0 8.0 354 2.0 60 Azulejo Área = 7.34 m² Altura = 2.88 m BS suelo ± 0.02 BS techo - 0.10 suelo BS -0.50m 1.20 1m 4x 18.0/25.0 15 35 COCINA suelo de madera Área = 14.23 m² Altura = 2.45 m BS suelo - 0.5 BS techo - 1.35 2.5 116.2° DS1 0 tura rap 80 tech /15 5.0 o1 la de 44 5 cm 80 x8 0 60 43 vig a1 30 ENTRADA 2.245 ° 60.0 muro existens suelo BS -0.32m Tub 3.5 suelo de madera Área = 38.49 m² Altura = 2.90 m BS suelo ± 0.00 BS techo - 0.10 K eno terr 104.5° ESPACIO COMUNITARIO TEL n 0.5" ive de decl 0c m 4 20 9 0 IT gen Ø dsbo fstan Au PVC 80 x8 5 QS -4 vig DS 2 a1 0c m 80 x8 0c m 0 80 x8 3x 0 17.0/28. 4.4 esco soporte 2.5 n 0 8.0 354 escalera de mano oti lló n gotera descubierto 2% 56 0 5 8.85 m .25 m 3.87 44..77005 5 23 escalera de mano a1 nd ra ba K -4 a1 ° 60 60.0 5.13 5 .0° 5.70 cerca m m .36 m +2 .38 BI +0 tel eto dinarap p vig 65 vig 22 a1 -3 librero L 250 200 ° TE 3.18 K 1.2 2.3 9 soporte DN 120mm 17 15x .2/2 7.0 78 1.2 11 Erdgeschoß m1:100 n 2.5 a1 vig 5 10.40 5 11.60 5 esco 7 11.60 terreno BS 3548.50 6.2 80x80cm 5.52 0 able oti esc .7.755 5 1144 .83 13 lló n 7.31 5 o suelo BS +0.51m diz esc oti esc cae lló oti do n teja lló del 80x80cm 5.75 425 2 4.9 425 .7° 80 200 live esta " Ø4 mo 1 STx G 1515 25.0 18.0/ go 3.47 5 ro libre 4.70 ESPACIO DE APRENDIZAJE nda 1m bara COMPUTADOR 140x60cm IT 140x60cm suelo de madera Área = 27.49 m² Altura = 2.50 m BS suelo + 3.45 BS techo + 3.40 suelo de madera Área = 7.53 m² Altura = 2.50 m BS suelo + 3.45 BS techo + 3.40 te estan 88 3.12 5 25 tejado BS +2.53m 9.87 8.27 terreno BS 3549.00 bord e de l teja do c aed izo 5.8 0 0 9.0 354 QS2 3 DS LS2 LS3 tejado BS +3.61m LS terreno BS 3549.00 5 2.44 terre declive de no 3.10 1 de ve de terr o tejado BS +4.48m jado del te en borde cli borde del DS 2 5.75 tejado cae dizo muro existens DS o 3 caediz 7.31 5 4x 0 20.0/60. 4.265 .75 14 22,0 gotera descubierto %d terreno BS 3548.50 ecli ve 12,0 %d ecli 354 2.50 1.285 15 QS DS 2 15 0 8.0 1 11.60 5 ve tanque de aguas suelo BS +2.18m escalera de mano escotillón QS3 80 tejado BS +3.28m terreno BS 3548.00 tejado BS +4.48m 0 8.0 mo CAJA SANITARIO suelo de madera Área = 5.00 m² Altura = 2.25 m BS suelo + 2.18 BS techo + 2.13 suelo BS +2.18m 1.80 354 15 madero20x12cm DS1 muro existens 15 QS3 ive de decl eno terr suelo de madera Área = 5.00 m² Altura = 2.25 m BS suelo + 2.18 BS techo + 2.13 2.00 CAJA DE DIRMIR 2 sumidero 8.85 15 Obergeschoß m1:100 escalera de mano 25 suelo de madera Área = 5.00 m² Altura = 2.25 m BS suelo + 2.18 BS techo + 2.13 0 CAJA DE DIRMIR 1 escotillón 4.70 5 24 15 80 tejado BS +4.28m Innenraum BT1 26 27 SCHNITTE dintel BS+1.70 2.90 salto dintel BS+3.15 dintel BS+2.90 dintel BI+2.36 dintel BI+2.20 2.90 2.85 2.90 2.90 2.85 2.85 2.39 2.39 dintel BI+2.20 viga 1-4 viga 1-5 85 15 dintel BS+2.90 55 viga 1-5 aire de escape 15 55 viga 1-4 15 viga 1-3 dintel BS+1.70 cocina azulejos 2.0cm tablones de madera 4.0cm listones 4.0/6.0cm techo de hormigón armado 25.0cm mesa de cocina techo BI-0.35 tubo de drenaje DN100 2.58 protección de vellón 140g/m2 10 30 gezeichnet m LS1_es F 1:50 KDC plan index datum projekt plan-nr projekt-nr 80 111 /08/14 wr tubo de drenaje DN100 grava de drenaje 16/32 dintel BI-0.70 20 ruptura en pared 10.0/10.0cm BI -2.58cm piso BS-2.43 lavabo de metal guardarropa azulejos 2.0cm pavimento 8.0cm aislamiento de caña 5.0cm Placa base de concreto armado 12.0cm grava min. 30.0cm piso BS-2.58 base BS-2.85 cinta de juntas fundacion de concreto armado 80kg/m3 refuerzo de dierro 67 cinta de juntas tècnica azulejos 2.0cm pavimento 8.0cm aislamiento de caña 5.0cm Placa base de concreto armado 12.0cm grava min. 30.0cm ruptura en pared 25.0/15.0cm BS -0.35cm 27 25 12 65 10 30 área Sanitaria azulejos 2.0cm tablones de madera 4.0cm vigas de madera 6.0/12.0cm cavidad 12.0cm placa base de concreto armado12.0cm Grava mínimo 30.0cm WC Trebol Compac 40 42 82 12 40 base/fundacion de hormigón armado 80kg/m3 refuerzo de hierro protección de vellón 140g/m2 grava de drenaje 16/32 28 piso BS±0.00 =3548,75cm techo de concreto armado 90kg/m3 refuerzo de hierro 20 10 30 base BI-3.25 2.23 2.30 2.60 pared del sótano - concreto armado 80kg/m3 refuerzo de hierro guarda nocturno pavimento 8.0cm aislamiento de caña 5.0cm placa base de concreto armado 12.0cm grava min. 30.0cm cinta de juntas base BS-2.85 parap. BS+0.38 parap. BS-0.95 área Sanitaria azulejos 2.0cm tablones de madera 4.0cm vigas de madera 6.0/12.0cm cavidad 12.0cm placa base de concreto armado12.0cm Grava mínimo 30.0cm piso BS-2.43 piso BS+0.02 ruptura en techo 15.0/15.0cm ruptura en pared 15.0/15.0cm BS -0.35cm ruptura en pared 25.0/15.0cm BS -0.35cm 2.43 2.08 2.38 1.70 2.43 3.11 BS-0.35 sala común tablones de madera 4.0cm listones 4.0/6.0cm techo de hormigón armado 25.0cm 20 35 antepecho sofito de hormigón separado en diagonal 5.0cm impermeabilización bituminosa de 1 capas concreto en el gradiente de 3.0 cm apisonada base BS-0.90 25 ruptura en pared 15.0/15.0cm BS -0.35cm dintel BI-0.55 cocina azulejos 2.0cm tablones de madera 4.0cm listones 4.0/6.0cm techo de hormigón armado 25.0cm 2.38 20 10 20 ruptura en techo 15.0/15.0cm ruptura en pared 15.0/15.0cm BS -0.35cm marco de la puerta sofito de hormigón 5.0cm impermeabilización bituminosa (1x) concreto en el gradiente de 0.0 5.0cm Techo de hormigón armado 25.0cm 12 techo BI-0.35 antepecho sofito de hormigón separado en diagonal 5.0cm impermeabilización bituminosa de 1 capas concreto en el gradiente de 3.0 cm apisonada mesa de cocina base BS-0.10 40 ruptura en pared 25.0/15.0cm BS -0.35cm 18 25 techo de concreto armado 90kg/m3 refuerzo de hierro 25 25 10 piso BS±0.00 =3548,75cm 1.68 sala común tablones de madera 4.0cm listones 4.0/6.0cm techo de hormigón armado 25.0cm 61 2.90 2.90 base BS+0.38 2.85 dintel BI+1.25 2.38 25 SUSTRACCIÓN 85 1.15 viga 1-2 15 viga 1-1 12 2.25 imgang architekten zt og salto salto 1.45 dintel BS+3.15 65 25 techo calamina 2.5cm entramado de listones 5.0cm listones del tejado 5.0cm impermeabilización lámina bituminosa 0.5cm encofrado Diagonal 2.5cm piso trusses 55.0-145.0cm aire de escape 40 30 QS1 m1:100 gumppstraße 53, 6020 innsbruck addresse 0043/ 512/ 278 615 telefon www.imgang.com web LS1 m1:100 en canal base BI-3.25 29 techo calamina 2.5cm entramado de listones 5.0cm listones del tejado 5.0cm impermeabilización lámina bituminosa 0.5cm encofrado Diagonal 2.5cm piso trusses 40.0-110.0cm techo calamina 2.5cm entramado de listones 5.0cm listones del tejado 5.0cm impermeabilización lámina bituminosa 0.5cm encofrado Diagonal 2.5cm piso trusses 40.0-110.0cm salto salto imgang architekten zt og - QS2 m1:100 gumppstraße 53, 6020 innsbruck addresse 0043/ 512/ 278 615 telefon www.imgang.com web LS2 m1:100 viga 2-2 40 viga 2-3 viga 2-4 RAOK +5.55 15 RAOK +5.55 15 2.50 2.50 dintel BI+5.10 dintel BI+5.10 2.10 2.00 2.10 2.10 dintel BI+5.10 computador tablones de madera de 5,0 cm vigas de madera 14.0/20.0cm 2.10 2.50 2.00 65 viga 2-1 75 1.10 viga 2-1 75 1.10 viga 2-2 computador tablones de madera de 5,0 cm vigas de madera 14.0/20.0cm parapetoBS+3.60 RAOK +3.20 20 5 15 20 RAOK +3.20 15 20 piso BS+3.45 20 5 piso BS+3.45 dintel BI+2.82 tubo de drenaje DN100 gezeichnet m LS2_es D 1:50 plan index datum projekt plan-nr projekt-nr 80 113 /08/14 wr 30 KDC grava de drenaje 16/32 2.70 2.45 fundacion +0.10 piso BS+0.75 fundacion+0.10 protección de vellón 140g/m2 65 25 piso BS+0.75 fundacion+0.50 12 25 12 fundacion de hormigón armado 80kg/m3 refuerzo de hierro protección de vellón 140g/m2 65 10 30 fundacion+0.50 base de hormigón armado 80kg/m3 refuerzo de hierro cinta de juntas 40 cinta de juntas piso BS+0.75 40 base BS+0.75 base BS+1.70 espacio trabajo manual pavimento 8.0cm aislamiento de caña 5.0cm Placa base de concreto 12.0cm grava min. 30.0cm 10 30 espacio trabajo manual pavimento 8.0cm aislamiento de caña 5.0cm Placa base de concreto 12.0cm grava min. 30.0cm antepecho sofito de hormigón separado en diagonal 5.0cm impermeabilización bituminosa de 1 capas concreto en el gradiente de 3.0 cm apisonada 2.43 2.70 base BS+1.70 VORABZUG base BS+1.15 2.43 2.45 dintel BI+2.80 tubo de drenaje DN100 grava de drenaje 16/32 31 techo calamina 2.5cm entramado de listones 5.0cm listones del tejado 5.0cm permeabilización lámina bituminosa 0.5cm encofrado Diagonal 2.5cm vigas de madera 14.0/24.0cm salto salto imgang architekten zt og - QS3 m1:100 gumppstraße 53, 6020 innsbruck addresse 0043/ 512/ 278 615 telefon www.imgang.com web LS3 m1:100 techo calamina 2.5cm entramado de listones 5.0cm listones del tejado 5.0cm impermeabilización lámina bituminosa 0.5cm encofrado Diagonal 2.5cm vigas de madera 14.0/24.0cm aire de escape aire de escape pad madera altura según la inclinación del techo Ringanker 20/15cm pad madera altura según la inclinación del techo 15 15 1.10 lavabo de metal cama WC Trebol Compac 99 1.03 1.08 dintel BI+1.58 base BS+0.20 piso BS-0.32 54 90 biblioteca pavimento 8.0cm aislamiento de caña 5.0cm placa base de concreto armado 12.0cm grava min. 30.0cm base BS-1.00 base de hormigón armado 80kg/m3 refuerzo de hierro 20 4 piso BS-0.32 piso BS-0.50 cinta de juntas 10 30 65 protección de vellón 140g/m2 fundacion de hormigón armado 80kg/m3 refuerzo de hierro KDC m plan projekt index gezeichnet datum projekt-nr 80 plan-nr LS3_es D 1:50 tubo de drenaje DN100 115 /08/14 wr en el canal base de hormigón armado 80kg/m3 refuerzo de hierro piso BS-1.04 cinta de juntas fundacion-1.47 12 entrada tablones de madera 4.0cm vigas de madera 6.0/12.0cm espacio aéreo 56.0cm pavimento 8.0cm aislamiento de caña 5.0cm placa base de concreto armado 12.0cm grava min. 30.0cm 10 x 25.0/2.5cm base BS-0.63 piso BS-1.72 fundacion -1.87 32 marco de la puerta sofito de hormigón 5.0cm impermeabilización bituminosa (1x) concreto en el gradiente de 0.0 5.0cm tablones de madera 4.0cm vigas de madera 6.0/12.0cm 40 10 30 25 18 1.55 25 12 40 10 30 antepecho sofito de hormigón separado en diagonal 5.0cm impermeabilización bituminosa de 1 capas concreto en el gradiente de 3.0 cm apisonada estante 18 piso BS-0.50 base BS+0.20 54 3.15 10 x 25.0/2.5cm dintel BI+1.53 2.49 VORABZUG 2.51 10 x 25.0/2.5cm 3.13 oficina tablones de madera 4.0cm vigas de madera 6.0/12.0 espacio aéreo 74.0cm pavimento 8.0cm aislamiento de caña 5.0cm placa base de concreto armado 12.0cm grava min. 30.0cm 3.13 2.25 2.49 dintel BI+1.53 18 955 18 955 Ringanker 20/15cm 15 20 RAOK +1.93 RAOK +1.93 piso BS-1.22 fundacion-1.47 65 99 piso BS+2.17 Ringanker 20/15cm 3.15 20 6 1.03 caja de dormir tablones de madera 4.0cm vigas de madera 14.0/20.0cm piso BS+1.67 15 20 20 4 15 20 1.08 caja de dormir tablones de madera 4.0cm vigas de madera 14.0/20.0cm 3.13 cuadro Sanitaria azulejos 2.0cm tablones de madera 4.0cm vigas de madera 14.0/20.0cm piso BS+2.17 2.01 1.08 2.01 1.03 1.90 99 25 1.99 cama 95 12 95 5 40 99 1.90 1.03 5 1.99 15 2.01 1.08 2.01 1.15 1.90 1.25 RAOK +4.18 RAOK +4.18 ruptura en techo 15.0/15.0cm fundacion-1.87 grava de drenaje 16/32 en el canal 33 cinta de juntas fundacion de hormigón armado 80kg/m3 refuerzo de hierro Innenraum BT2 34 35 Blende 10.0/2.0cm 67 A B ESG 6mm ESG 6mm 3056 575 42 6 6 24 131 Detailplan1 6 1 Fenster01-1b 459 1 61 5 36 detalle 1 m1:5 5 5 575 5 733056 68 131 5 457555 4 95 5 C Fensterrahmen 6.0/14.0cm (in Schalung eingelegt) Distanzbrett 12.0/1.5cm Halteleiste 4.0/1.5cm 73 6 24 4 55 15 6 15 685 45 95 Detailplan Tür01-2 BT2 mod2 A 55 1 83 44 80 DL BT1 mod1 117 projekt 575 ESG 6mm 265 1 BT3 mod3 4 4 17 4 6 BT2 mod2 m detalle 1 ESG 6mm index 415 8 BT1 mod1 gezeichnet 73 datum Blende 8.0/2.0cm 6 24 VORABZUG 5755 8 41 marco de la puerta 7.5/4.0cm (Türrahmen) Fenster01-1b C 1:20 detalle 2 KDC 7330 6 37 BT3 mod3 197 185 6 6 plan 57 6 24 155 79 6 plan-nr 42 6 44 Blende 10.0/2.0cm projekt-nr 30 6 2 m1:5 57 detalle 05 2 5 A Abdeckbrett 6.0/1.5cm Polsterholz 6.0/8.0cm FBOK±0.00 161 14/01/31 wr 57 5 DL 204 12 15 95 4 RPH+0.38 C 5 201 4 35 208 Abdeckbrett 6.0/1.5cm Polsterholz 6.0/8.0cm FBOK±0.00 10 254 95 4 Fensterrahmen 14.0/6.0cm (in Schalung eingelegt) base BS+0.38 RPH+0.38 detalle 3 Distanzbrett 12.0/1.5cm piso BS+0.51 Halteleiste 4.0/1.5cm Fensterrahmen 14.0/6.0cm (in Schalung eingelegt) 41 41 ESG 6mm 10 254 umbral (Schwelle) 7.5/2.0cm marco de la puerta 7.5/4.0cm (Türrahmen) 5 marco de lapuerta giratoria 6.0/3.0cm (Rahmen Drehtüre) marco de lapuerta giratoria 6.0/3.0cm (Rahmen Drehtüre) C 5 marco de la puerta 7.5/4.0cm 15 6 15 42 6 ESG 6mm detalle 3 m1:5 5 detalle 4 ESG 6mm Riegel 14.0/6.0cm 12 15 155 183 183 183 204 60 60 42 6 41 15 14 15 B A ESG 6mm ESG 6mm FBOK±0.00 15 6 415 8 15 8 17 5 15 14 15 18 ESG 6mm RPH+0.38 STUK+2.40 Luftraum für Setzungen (ausgedämmt) Fensterrahmen 14.0/6.0cm (in Schalung eingelegt) 62 6 65 6 25 8 62 35 11 35 5 detalle 4 m1:5 STUK+2.40 Luftraum für Setzungen (ausgedämmt) Fensterrahmen 14.0/6.0cm (in Schalung eingelegt) RAOK+2.90 198 proj C STUK+2.60 STUK+2.40 B A gumppstraße 53, 6020 innsbruck addr 0043/ 512/ 278 615 datu www.imgang.com web B RAOK+2.90 imgang architekten zt og DETAILPLANUNG RAOK+2.90 180 C RAOK+2.90 133 B RAOK+2.90 Innenraum BT3 38 39 STAMPFLEHM Lehm ist seit jeher der traditionelle Baustoff der lokalen Bevölkerung in Cusco. Mit dem Einzug moderner Baumaterialien wie Stahl, Beton und gebrannten Ziegeln änderte sich jedoch die Situation: Wer es sich leisten kann, baut mit diesen neuen Baustoffen – wer nicht, mit Lehm. Folgen dieses gravierenden Prozesses sind unter anderem ein Know-How-Verlust im Umgang mit der traditionellen Bautechniken, sowie eine soziale Stigmatisierung von Lehm als Baustoff der Armen. Neben der Schaffung eines angenehmen Raumklimas verhindert die feuchtigkeitsaktive Wirkung von Lehm auch die Bildung von Mikroorganismen wie Schimmel oder Pilze. Getrockneter Lehm wird durch die Zugabe von Wasser wieder plastisch und formbar. So gesehen ist Lehm das einzige Baumaterial, das unbeschränkt und ohne Qualitätseinbußen wieder verwendet werden kann. Wiederbelebung einer Jahrtausende alten Baukunst – Stampflehm. Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung lebt in Häusern, die ganz oder teilweise mit Lehm gebaut sind. In feuchtem Zustand ist Lehm, je nach Zusammensetzung, ein mehr oder weniger bildsamer Baustoff, der durch Lufttrocknung hart und tragfähig wird. So unterschiedlich wie die lokalen Lehmvorkommen, so differenziert sind auch die entsprechenden Lehmbautechniken. Weltweit wurden dazu im Laufe der Geschichte unzählige Methoden entwickelt. Im Stampflehmbau wird Lehmmasse lagenweise in eine Schalung eingebracht und durch Stampfen verdichtet. Elementar für diesen Vorgang ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Lehm und unterschiedlichen Steinen als Zuschläge zu finden, wofür es viel Erfahrung und Gespür im Umgang mit dem Material bedingt. Alleskönner Lehm. Ein Vorteil der Lehmbauweise ist, dass die Natur das benötigte Baumaterial praktisch frei Haus liefert. Für Herstellung und Transport wird weder Energie benötigt noch fallen Kosten an. Aus dem Aushub wird das Haus gebaut und das Haus wird später wieder zur Erde. Ein einfacher Kreislauf. 40 Mock-Up mit unterschiedlichen Farbnuancen 41 SCHALUNG gumppstraße 53, 6020 innsbr 0043/ 512/ 278 6 www.imgang.co platten mit Nut und Feder Querbretter 2/15 cm imgang architekten zt og 3. Holzbohlen 6/12 cm Bohrlöcher für Ankerstangen ø 1,5 cm Schalsystem flexibel einstellbar auf unterschiedliche Ecksituationen Essenziell für einen hochwertigen Lehmbau ist eine funktionierende Schalung. 3.05 Holzplatten + Querbretter verschraubt und verleimt 3.025 1.725 15 6 45° Gehrung 25 25 2. Querbretter 2/15 cm 1. Holzplatten mit Nut und Feder Grundriss Schalelement E 3.05 1.75 3.05 9 12 12 1.30 12 1.30 24 30 24 12 30 1.18 12 9 1.30 15 135 15 6 1. Holzplatten mit Nut und Feder 17 17 43 m index gezeichnet datum KDC plan projekt projekt-nr Schnitt B-B plan-nr 17 2 85 B-B A-A Klavierband 189 13/12/20 dk 17 2 17 17 11 Ansicht Schalelement E Schalelement E A 1:20 2. Querbretter 2/15 cm 3. Holzbohlen 6/12 cm 180 2 66 17 17 17 2 1.00 2 2 Klavierband 2 17 42 25 2 2 Bohrlöcher für Ankerstangen ø 1,5 cm 2 66 1.00 Schnitt A-A Holzplatten + Querbretter verschraubt und verleimt 1.75 1.18 11 15 17 15 6 1.18 B-B A-A Klavierband 17 15 6 Bohrlöcher für Ankerstangen ø 1,5 cm 25 Dem Entwurf entsprechend wurde, in Zusammenarbeit mit der lokalen Tischlerei Pukllasunchis, eigens eine Kletterschalung entwickelt, welche flexibel auf die konischen Wände und die ständig variierende Gebäudegeometrie eingestellt werden kann. 1.75 BAUBESCHREIBUNG Fundamente Die Lastabtragung ins Erdreich erfolgt über Streifenfundamente aus Stahlbeton unterhalb der tragenden Wände. Diese sind 40cm hoch und - je nach zu erwartender Last - bis zu 1m breit. Zusätzliche Querstreifen steifen den äußeren Fundamentring weiter aus. Die Fundamentunterkante muss auf tragfähigen Grund liegen. Bodenplatte Zwischen den aufgehenden Wänden wird oberhalb der Streifenfundamente eine 12cm dicke Bodenplatte gegossen. Diese ist mit Stahlmatten zu bewehren. Kellerwände und Sockel Aufgrund des durch die Hangsituation zu erwartenden Erddruckes, werden alle erdberührenden Wände in Stahlbeton ausgeführt. Diese verlaufen entlang den Streifenfundamenten und sind mindestens 25cm dick. Dem Geländeverlauf folgend treppt sich die Oberkante der Mauern bzw. der Sockel nach unten, immer mindestens 20cm über dem fertigen Gelände um die aufgehenden Stampflehmwände vor Spritzwasser zu schützen. Stampflehmwände Alle aufgehenden Wände oberhalb des Geländeverlaufs werden in Stampflehm ausgeführt und sind mindestens 40cm stark. Teilweise verlaufen Innen- und Aussenkante der Wände nicht-parallel - die Wände sind konisch. Der dafür notwendige Lehm wird aus dem Aushubmaterial vor Ort gewonnen, mit entsprechendem Gesteinsmaterial und Wasser im richtigem Verhältnis gemischt und in einer stabilen Schalung gestampft. Dabei werden Schichten von etwa 20cm eingefüllt und auf ca. 8cm verdichtet. Ringanker In die Stampflehmwände wird jeweils unterhalb der Tragkonstruktion der Zwischendecken bzw. des Daches ein Ringanker aus Beton (Querschnitt 25x15cm) eingelassen. Dieser ist bewehrt und übernimmt zwei wesentliche Auf- 44 gaben. Zum Einen haltet er die Aussenwände zusammen, zum Anderen verteilt er die Lasten der Zwischendecken bzw. der Dachkonstruktion gleichmäßig auf die Stampflehmwände. Stürze Die auftretenden Lasten bei Öffnungen in der Fassade (Fenster, Türen, Durchgänge) werden über Stahlbetonstürze abgeleitet. Die Stürze bleiben an der Fassade sichtbar. Die Höhe und Auflagerfläche richtet sich nach deren Belastung und sind von einem Statiker bestimmt worden. Geschoßdecken Die Geschossdecke unterhalb des Gemeinschaftsraumes (Bauteil1) wird aus 25cm Stahlbeton hergestellt. Alle übrigen Zwischendecken (Bauteil2 + 3) werden als Holzbalkendecken ausgeführt. Diese bestehen aus ca. 20cm hohen Holzbalken, welche auf einem in den Aussenwänden eingelassenen, umlaufenden Ringanker aus Stahlbeton aufliegen (siehe Ringanker). Der Abstand der einzelnen Holzbalken richtet sich nach deren Spannweite. Direkt auf den Balken wird ein Fußboden aus 4cm starken Holzbrettern verlegt. Dachkonstruktion Die Lastabtragung der Dachkonstruktion erfolgt über einfache Nagelbinder, welche auf der Oberkante des Ringankers aufliegen (siehe Ringanker). Die Höhe der Nagelbinder richtet sich nach deren Spannweite - es entsteht eine Firstausbildung. Eine Balkenlage auf den Nagelbindern bildet die Sekundärkonstruktion. Eine Diagonalschalung aus Holzbrettern auf der Balkenlage übernimmt die Aussteifung der gesamten Konstruktion. 2 Dämmlagen aus jeweils 5cm dicken Schilfrohrmatten sowie eine Vollschalung bilden den oberen Abschluß der Dachkonstruktion . Abdichtung Auf die Dachkonstruktion werden zwei Lagen bituminöse Abdichtung aufgeflämmt. Darauf wiederum wird eine Lage von ca. 15cm Lehm aufgebracht. Die Entwässerung erfolgt über in die Attika eingelassene Speier auf die Außenseite des Gebäudes. Nischen Der Hauptzugang zu jedem Bauteil liegt, vor Regen geschützt, in von der Fassade zurückspringenden Nischen. Diese Nischen werden als Holzständerkonstruktion ausgeführt, wobei Außen- und Innenseite mit einfachen Holzbrettern verschalt werden und der Ständerzwischenraum ausgedämmt wird. Außentüren Die Außentüren der Bauteile liegen in den oben beschriebenen Fassadennischen und sind als einfache Flügeltüren ausgeführt, welche mit Holzbrettern verschalt werden. Im Bereich der beiden großen Öffnungen zu Bauteil1 und Bauteil2 ist eine Falttür vorgesehen, um den Innenraum zum Hof hin komplett öffnen zu können. Fenster Die Fenster bestehen aus einem stabilen, rechteckigen Holzrahmen, welcher bereits während des Stampfprozesses in die Schalung eingelegt wird. In diesen Rahmen werden später sowohl Innen wie Außen Glasscheiben gestellt, welche mit Halteleisten befestigt werden. Der Scheibenzwischenraum dient, ähnlich einem Kastenfenster, als Dämmebene. Falzungen verhindern das Eindringen von Wasser und Zugluft. Innentüren Einfache Flügel- sowie Schiebetüren mit Türblättern aus Holz. Innenwände Innenwände im herkömmlichen Sinn gibt es eigentlich nur im Untergeschoß von Bauteil1. Diese werden im Zuge des Kellerbaus aus 25cm Stahlbeton gefertigt und tragen zur Queraussteifung der Bauteile bei. Bis auf diese Ausnahme sind die Baukörper offen gestaltet und lediglich durch eingestellte Raummöbel aus Holz (siehe Raummöbel) unterteilt. 45 Fußböden Grundsätzlich sind zwei unterschiedliche Arten von Fußböden angedacht: zum Einen ein versiegelter Estrich, zum Anderen ein Holzriemenboden auf einer Unterkonstruktion aus Kanthölzern. Im gesamten Untergeschoss wird ein versiegelter Estrich aufgebracht. Im Erdgeschoss von Bauteil1 (Gemeinschaftsbereich) ist auf der tiefer gelegenen Ebene (im Bereich der großen Falttür) ein versiegelter Estrich aufgebracht, auf dem höher gelegenen Teil (Bühne) ein Holzboden. Der Fußboden im Erdgeschoss von Bauteil2 (Lernbereich) ist zur Gänze als versiegelter Estrich ausgeführt. Das Erdgeschoss von Bauteil3 (Rückzugsbereich) ist wiederum unterteilt: der höher gelegene Bereich (Büro) ist als Holzboden ausgeführt, der tiefer gelegene Bereich (Bibliothek) als versiegelter Estrich. Die Fußböden der Obergeschoße sind als einfache Bretterböden ausgeführt (siehe Geschoßdecken). Raummöbel Im Innenraum der offenen Baukörper werden frei stehende Raummöbel platziert, welche einige spezielle Funktionen übernehmen (Küche im Bauteil1, Treppe und Stauraum im Bauteil2, Schlafkojen und Nasseinheit im Bauteil3) und gleichzeitig den Innenraum zonieren. Dabei wird ein tragendes Gerüst aus Kanthölzern beidseitig mit Holzbrettern eingedeckt. Eventuell wird dafür sogar Abfall- bzw. Restmaterial vom Schalungsbau wiederverwendet. Der Zwischenraum wird je nach Erfordernis ausgedämmt. Aussenbereich Der Aussenraum gliedert sich grundsätzlich in drei Bereiche: Vorplatz, Innenhof, Hinterhof. Vor dem Gebäude in Richtung Straße entsteht ein Vorplatz, auf welchem zwei Stellplätze angelegt werden. Von diesem Vorplatz gelangt man ansteigend zwischen Baukörper 1 und 3 hindurch zum Innenhof. Dieser bildet eine annähernd ebene und gut nutzbare Fläche im Inneren der Anlage. Zwischen den Baukörpern 2 und 3 gelangt man wiederum 46 leicht ansteigend zum Hinterhof, der einen Übergang zum hinteren Teil des Grundstückes bilden soll. Die Idee ist alle Aussenbereiche unbefestigt zu belassen, es erfolgt lediglich eine Modellierung bzw. Anpassung des vorhandenen Erdreiches. Einziger gestalterischer Eingriff sind, sich mit dem Gelände verschneidende Sitzstufen aus Ortbeton. trieb der Kindertagesstätte wird aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen. Dadurch kann die Beuleuchtung, die Stromversorgung externer Geräte über Steckdosen, sowie technischer Anlagen (Backofen, Warmwasserpumpe, etc.) betrieben werden. Alle Leitungen und Schalter werden Aufputz ausgeführt und entsprechen dem ortsüblichen Stand der Technik. Heizungstechnik Eine herkömmliche Beheizung der Gebäude ist grundsätzlich nicht angedacht. Es erfolgt lediglich eine Temperierung der Baukörper, welche über großflächige Fensteröffnungen einen passiven Wärmeeintrag durch Sonneneinstrahlung erlauben. Dieser Wärmeeintrag wird in den massiven Lehmwänden gespeichert und langsam an den Innenraum abgegeben. Installationstechnik Ziel war es die Installationswege kurz zu halten. Die Hauptbereiche Küche und Sanitäranlagen befinden sich im Bauteil1, und sind kompakt untereinander angeordnet. Die Küche im Erdgeschoss besitzt lediglich ein großes Waschbecken. Die Sanitäranlagen im Untergeschoss werden nach Geschlechtern getrennt und bestehen aus 5 Toiletten (1x Betreuer, 2x Mädchen, 2x Jungs), zwei Waschbecken und einer Dusche. Außerdem ist an der Hofwand von Bauteil1 ein Wasseranschluss für den Aussenbereich vorgesehen. Neben diesen Hauptbereichen gibt es noch ein Waschbecken im Werkraum von Bauteil2, sowie eine kleine Nasseinheit für die Voluntäre im Obergeschoss von Bauteil3. In dieser Nasseinheit gibt es eine Dusche, ein WC und ein Waschbecken. Für die Warmwassererzeugung ist eine Solaranlage angedacht, welche einen Warmwasserboiler im Kellergeschoss speißt. Frischwasser wird aus dem öffentlichen Wassernetz bezogen. Abwässer werden in das städtische Kanalnetz eingeleitet. Elektrik Die notwendige Elektrizität für den Be- 47 PROJEKTPARTNER Wir sind ein Zusammenschluss aus Pädagogen, Architekten, Künstlern, Sozialarbeitern und Designern. Wir wissen, dass es überall auf der Welt Geschichten gibt, die es zu erzählen gilt und Menschen, die unsere Hilfe benötigen. Wir möchten Wege finden, Gutes zu tun – in konkreten Projekten und zielgerichteten Aktionen. Wayna Warma Austria Imgang Architekten ZT OG Hochwaldlabor LehmTonErde Martin Rauch Leopold Franzens Universität Innsbruck in the headroom Kim Solveig May Makamuri M+G Ingenieure Reithmann Gymnasium Innsbruck Musisches Gymnasium Salzburg Pukllasunchis 48 49 SPENDEN Der erste Schritt ist getan - gehen Sie mit uns den Rest des Weges. Damit Zukunft kein Traum bleibt. Österreich: Wayna Warma Austria IBAN AT23 2060 1034 0011 5311 BIC SPBRAT2BXXX Universität Innsbruck (steuerlich absetzbar) IBAN AT47 5700 0210 1113 0470 BIC HYPTAT22 SAP: 8470-015-013 Verwendungszweck: Bildungshaus Wayna Warma Liechtenstein: Hochwaldlabor e.V. IBAN CH19 0078 1607 3385 5200 1 BIC KBSGCH22 50 51 52 53 OUTRO Mittlerweile arbeiten wir also seit mehr als zweieinhalb Jahren an diesem Projekt - seit gut zwei konkret an dessen Umsetzung. Allen Schwierigkeiten zum Trotz wurde schon Vieles erreicht. Noch mehr gilt es zu erreichen - der wahrscheinlich längere und schwierigere Teil des Weges liegt noch vor uns. Der bereits zurückgelegte Weg kann dabei als universeller Lernprozess verstanden werden: Angetreten um ein Bildungshaus für Straßenkinder in Cusco zu errichten, wird das Projekt mehr und mehr zu einem Bildungshaus für uns alle, die sich dafür engagieren. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen, sowie die Vielzahl an aufgebauten Kontakten und Freundschaften sollen über dieses Projekt hinaus erhalten bleiben, um schließlich in dem ein oder anderen Folgeprojekt eingebracht werden zu können. In Peru, oder woanders auf der Welt. Dort wollen wir hin. 54 55 THE KIDS ARE ALL RIGHT Das Haus. VOL02 www.waynawarma.com www.waynawarma.wordpress.com Innsbruck, Februar 2015